Christentum und demokratischer Verfassungsstaat

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7. Oktober 2008

21.-23. Januar 2005

Veranstaltung in Zusammenarbeit des Arbeitskreises Politik und Religion der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Heinrich-Böll-Stiftung

In den modernen Sozialwissenschaften ist es opinio communis, die Wurzeln der konstitutionellen Demokratie hinsichtlich der demokratischen Legitimationsverfahren in Athen und hinsichtlich der Rechtsbindung der Politik in Rom zu suchen. In den neuzeitlichen Revolutionen, mündend in der französischen Menschenrechtserklärung, wird schließlich die Verallgemeinerung der Rechte und die Durchsetzung der Demokratie verortet. Das Nachdenken über die Genese der modernen politischen Ordnung und ihre Geltungsansprüche kann dann in den gedanklichen Bahnen des Kontraktualismus ausgetragen werden.

Doch diese Charakterisierung greift offenbar erheblich zu kurz. Denn bestimmend für die Herausbildung der konstitutionellen Demokratie wie auch für die Behauptung ihres normativen Anspruches als legitimer Ordnung, aufgrund ihres verfassungsrechtlich verankerten Fixpunktes, der Würde des Menschen, ist auch das Erbe des jüdischen und christlichen Denkens und der Tradition.

Auf dem Symposium wird in einem ersten Schritt in ideengeschichtlicher und systematischer Perspektive der Beitrag dieses Erbes für die Herausbildung der konstitutionellen Demokratie skizziert. Zweitens wird die Frage nach der Bedeutung heute aufgeworfen, angesichts einiger ausgewählter aktueller Herausforderungen, wie der Erosion des bürgerschaftlichen Engagements, der politischen Konsequenzen der Globalisierung sowie der ethischen Implikationen der modernen Biopolitik.

Die disziplinären Blickwinkel, die auf diese Fragen gerichtet werden, sind die der Politikwissenschaft, der Philosophie, der Theologie und der Rechtswissenschaft.

Lesetipp

Prof. Dr. Hans Maier, Staatsminister a.D., München:
Demokratischer Verfassungsstaat ohne Christentum - was wäre anders? (PDF, 46KB)