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Bergbau in Tansania: Aktueller Stand und Herausforderungen

Zwei Arbeiter in einer Bergbaumine in Tansania. Fotograf: look west. Dieses Bild steht unter einer Creative Commons-Lizenz.

22. Juni 2010
Von Axel Harneit-Sievers
Wenn ein Land Bodenschätze besitzt, sollte dies eigentlich ein Segen für seine Bevölkerung sein. Die Erfahrung vieler Länder – gerade in Afrika – zeigt allerdings, dass reiche Vorkommen an Bodenschätzen oftmals recht problematisch sind. Dieses Phänomen wird auch als „Ressourcen-Fluch“ bezeichnet.

In Ostafrika – und vor allem in Tansania – haben Exploration und Abbau von Mineralien in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Dies führt zu Fragen und Bedenken über die zukünftigen Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Region.

Mit Unterstützung des Regionalbüros der Heinrich-Böll-Stiftung in Nairobi hat das Ostafrika-Büro der „Society for International Development“ eine Studie zum aktuellen Stand und den Herausforderungen des Bergbausektors in Tansania erstellt („The Extractive Resource Industry in Tanzania: Status and Challenges of the Mining Sector“).
Tansania zählt erst seit jüngster Zeit zu den Ländern, in denen Bergbau in großem Maßstab betrieben wird. Die Studie liefert einen Überblick über die historische Entwicklung und den aktuellen Stand der Gewinnung von Bodenschätzen in Tansania, über die sozio-ökonomischen und politischen Folgen sowie die juristischen Rahmenbedingungen, unter denen Bergbau in Tansania stattfindet. Sie plädiert dafür, rechtzeitig international anerkannte Methoden des guten Rohstoffindustrie-Managements für den Bergbaubereich in Ostafrika einzuführen, um hier die Probleme zu vermeiden, die andere ressourcenreiche Länder erlebt haben.

Beim Erstellen der Studie wurden die Blickwinkel der verschiedenen, in diesen Wirtschaftszweig involvierten Interessen mit einbezogen. In ihrer Untersuchung der Entwicklung des Bergbausektors analysiert die Studie das Zusammenwirken der unterschiedlichen Interessen über einen längeren Zeitraum hinweg. Die Studie argumentiert, dass Tansania durchaus die Chance hat, zu einem derjenigen Länder zu werden, welche die aus dem Bergbausektor resultierenden Herausforderungen erfolgreich bewältigt. Dazu bedarf es jedoch großer Anstrengungen und Investitionen seitens aller Akteure.

Die  Studie leistet einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Diskussionen in Tansania. Sie unterstützt Tansanias Bemühungen um eine Verbesserung der Lage im Bergbausektor des Landes, indem sie Vorschläge macht für mehr Transparenz und Rechenschaft staatlichen Handelns in diesem Bereich, und für eine verstärkte öffentliche Partizipation im Interesse der gesamten Bevölkerung.


Society for International Development, Regional Office for Eastern Africa:
The Extractive Resource Industry in Tanzania:
Status and Challenges of the Mining Sector
Society for International Development: Nairobi, 2009
ISBN 978–9966–7026–9–2
88 Seiten

Die Studie können Sie hier als PDF downloaden (PDF, 7.7 MB, englisch)

Lesen sie den Artikel auf englisch auf der Seite der Heinrich-Böll-Stiftung in Nairobi.