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Israel im Orient – Orient in Israel

Lesedauer: 5 Minuten

Israelische Filmtage: Israel im Orient – Orient in Israel

Orientalisches Erbe der jüdischen Diaspora

28.-30.01.2011 - Kino in der Kulturbrauerei

» Programm der israelischen Filmtage (pdf, 341KB)
» Kurzbiografien (pdf, 120 KB)
» Filmliste (pdf, 111 KB)
» Pressemitteilung

» Stellungnahme: Zur Kritik am Programmtext der Israelischen Filmtage
» Fotos: Israelische Filmtage


PROGRAMM

Freitag, 28. Januar 2011

  • Cafe Noah, Regie: Duki Dror, Dokumentarfilm, Israel 1996, 26 Min., OmeU
  • My Fantasia, Regie: Duki Dror, Dokumentarfilm, Israel 2001, 54 Min., OmeU
  • Sallah Shabati, Regie: Ephraim Kishon, Retro-Spielfilm (Boureka), Israel 1964, 100 Min. OmeU

Samstag, 29. Januar 2011

Kurzfilmnacht ab 22 Uhr

  • Home, Regie: David Ofek, Kurzdokumentarfilm, Israel 1994, 18 Min, OmeU
  • Pleading, Drehbuch und Regie: Idan Hubel, Kurzspielfilm, Israel 2004, 19 Min., OmeU
  • Rabbi Hay Tayeb is not Dead (He is in a Place of Truth), Drehbuch und Regie von Joachim Touati, Kurzspielfilm, Israel 2009, 15 Min., OmeU  
  • Neilah (Closing Prayer), Regie: Zohar Markman und Amir Busheri, Kurzspielfilm, Israel 2005, 15 Min., OmeU
  • The Repentance of Rahamim Hanuka [Die Buße des Rahamim Hanuka], Regie: Ariel Benbaji, Kurzspielfilm, Israel 2008, 22 Min., OmeU


Sonntag, 30. Januar 2011

  • The Barbecue People [Barbecue], Regie: David Ofek, Spielfilm, Israel 2002, 102 Min., OmeU
  • Late Marriage, Regie: Dover Kosashvilli, Spielfilm, Israel 2001, 100 Min., OmeU

Montag, 31. Januar 2011


Öffentliche Abendveranstaltung ab 20 Uhr

Die Rückkehr Israels in den Nahen Osten
Mit:
Yossi Yonah - Professor, Department of Education,
Ben Gurion - University of the Negev/Van Leer Institute of Jerusalem
und anderen Gästen
Moderation: Shelly Kupferberg - freie Publizistin

 

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In den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens sowie Nordafrikas existierten vor 1948 große jüdische Gemeinden, so z.B. im Jemen, in Marokko, in Ägypten, im Irak, aber auch im Iran. Über die Jahrhunderte hatten sie sich an die Kultur ihrer Geburtsländer angepasst. Sie sprachen meist arabisch oder judeo-arabische Dialekte. Von der muslimischen Bevölkerung unterschieden sie sich hauptsächlich durch ihren praktizierten Glauben. Ihre philosophische oder religiöse Literatur wurde auf Arabisch verfasst, Hebräisch war für sie die Gebetssprache.
Der große Einschnitt für alle in diesen Ländern lebenden Juden erfolgte 1948 mit der Staatsgründung Israels und dem 1. Arabisch-Israelischen Krieg. In der Folge wurden sie aus ihren Heimatländern entweder von staatlicher Seite vertrieben, von der muslimischen Bevölkerung bedrängt, das Land zu verlassen, oder von Israel zur Einwanderung angeworben. In Israel stießen die einwandernden «Mizrahim », wie sie im Gegensatz zu den aus Europa stammenden «Aschkenasim » genannt wurden, auf die europäisch sozialisierten Gründungsväter des Staates, die Verwaltungsstrukturen nach westlichem Vorbild aufgebaut hatten und auch meist mit besseren finanziellen Ressourcen ausgestattet waren. So dominierten die «Aschkenasim» das gesellschaftliche Leben und die Kultur. Die arabischen Juden hatten sich diesem Lebensstil anzupassen.

Anfang der 70er Jahre entstand aus den Reihen orientalischer Juden eine Bürgerbewegung, die für Gleichberechtigung eintrat. Eine Gruppe nach dem Vorbild der amerikanischen schwarzen Bürgerrechtsbewegung, die Israeli Black Panthers», richtete sich gegen staatliche und gesellschaftliche Diskriminierung der «Mizrahim» und kämpfte für soziale Gerechtigkeit.
Der Yom Kippur-Krieg veränderte schlagartig die gesellschaftlichen Prioritäten in Israel und die «Israeli Black Panthers» verloren rapide an öffentlicher Aufmerksamkeit. Der folgende wirtschaftliche Aufschwung und der Einzug des Likud-Blocks in die Regierung, der zu großen Teilen von religiösen Gruppen orientalischer Juden getragen wurde, führte zu mehr Chancengleichheit für orientalische Juden wie auch zu einem enttäuschten Rückzug vieler «Aschkenasim», die «ihren» Staat an die arabischen Juden verloren zu haben glaubten. Doch erst in den 90er Jahren begann die Kultur der arabischen Juden langsam in weiteren Teilen der israelischen Gesellschaft Einzug zu halten und Akzeptanz zu finden.
Im israelischen Film wurden die «Mizrahim» über lange Zeit als die ungebildeten, grobschlächtigen, manchmal faulen, manchmal kriminellen, aber auch edlen Wilden dargestellt, wie in den so genannten «Bourekas» Retro-)Filmen der 70er Jahre. Erst in den letzten 20 Jahren entstanden israelische Spiel- und Dokumentarfilme, die sich mit den Problemen der Integration, den kulturellen Spannungen und den Diskriminierungen auseinandersetzen.

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Mit Unterstützung der Botschaft des Staates Israel in Berlin.

Podiumsdiskussion

Israel im Orient – Orient in Israel

 "Die Rückkehr Israels in den Nahen Osten"
Montag, 31. Januar (20.00 – 22.00 Uhr)
Heinrich-Böll-Stiftung, Beletage, Schumannstr. 8, 10117 Berlin

Nach der Gründung des Staates Israel 1948 zogen viele Menschen mit jüdischen Wurzeln und jüdischem Glauben aus den umliegenden Ländern des Orients nach Israel. Jahrhunderte lang hatten sie dort gelebt und waren in Kultur und Sprache zuhause. Wie sich heute der Orient im alltäglichen Leben der israelischen Bevölkerung widerspiegelt, soll bei dem viertägigen israelischen Filmfestival näher untersucht und diskutiert werden.

Details zur Veranstaltung finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.

Informationen und Kontakt

Freitag, 28. Januar – Sonntag, 30. Januar 2011

Kino in der Kulturbrauerei, Schönhauser Allee 36, 10437 Berlin

Alle Filme werden in der Originalversion mit englischen Untertiteln gezeigt (außer 29. Januar, 17.30, mit deutschen Untertiteln)

Tickets
5,50 €/ erm. 4,50 € / Filmtage-Karte 20,-€
Karten an der Kinokasse
Vorbestellung: Telefon 030.44 35 44 22
Vorbestellte Karten bitte 15 min vor Filmbeginn abholen.
Die Filmtage-Karte berechtigt zum freien Eintritt in alle Filmvorführungen und gilt als Gutschein für Einzeltickets, die bis 15 min vor Filmbeginn abgeholt werden müssen.

Keine Anmeldung erforderlich

Montag, 31. Januar 2011
Heinrich-Böll-Stiftung, Beletage, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Eintritt frei – mit Anmeldung

Anmeldung:
 eisape@boell.de

Kontakt:
Renate Eisape, T 030.285 34-350, E eisape@boell.de

Presseinformation
Karoline Hutter, Pressesprecherin
Fon: 030.285 34-202, presse@boell.de

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