Noch immer ist niemand sicher, solange nicht alle sicher sind. Online-Diskussion am Mittwoch, 30. März 2022, 14 Uhr.
Online-Diskussion
Mittwoch, 30. März 2022
Uhrzeit: 14.00 – 15.15 Uhr
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Die größte Hoffnung für eine Bewältigung der Covid-19-Pandemie liegt nach wie vor in einer weltweiten Immunisierung durch eine Impfung. Mehr als ein Jahr nach dem Beginn der globalen Impfkampagne gegen das Virus sind die Impfstoffe jedoch noch immer sehr ungleich verteilt. Während in der Europäischen Union bereits etwa 75% der Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten haben, sind es auf dem afrikanischen Kontinent nur 19%. Ein Grund dafür sind die Einkaufspreise für die Impfstoffe, die es vielen einkommensschwachen Ländern unmöglich machen, ausreichend Impfdosen auf dem freien Markt zu erwerben. Die deshalb ins Leben gerufene COVAX-Initiative der Weltgesundheitsorganisation konnte diese Ungleichheit bisher nicht beheben.
Bereits im Oktober 2020 forderten die Regierungen von Südafrika und Indien daher eine temporäre Aussetzung des Patentschutzes für Covid-19-Impfstoffe, -Medikamente und -Tests (TRIPS Waiver), um diese vor Ort produzieren zu können. Die Europäische Kommission und einige EU-Mitgliedstaaten, wie auch Deutschland, standen dieser Forderung bisher kritisch gegenüber, während sich die USA, wo ebenfalls wichtige Produzenten von Covid-Impfstoffen ansässig sind, dieser seit Mitte 2021 offen gegenüber zeigt. Im März 2022 wurde ein Kompromiss zwischen den USA, der EU, Südafrika und Indien erzielt, der immerhin eine Patentfreigabe für Covid-19-Impfstoff umfasst. Dieser muss jedoch noch vom Europäischen Rat bestätigt werden.
Während dieser Veranstaltung diskutieren Expert*innen und politische Entscheidungsträger*innen, wie international eine gerechte Impfstoffverteilung erreicht werden kann und welche Rolle die EU dabei spielt.
Programm
Begrüßung: Eva van de Rakt, Büroleiterin, Heinrich-Böll-Stiftung Europäische Union, Brüssel
Diskussion mit
- Dr. Ayoade Olatunbosun-Alakija, Ko-Vorsitzende der „Vaccine Delivery Alliance“ der Afrikanischen Union und WHO-Sonderbeauftragter für den „Access to Covid Tools Accelerator“, London
- Anna Cavazzini, Mitglied des Europäischen Parlaments (Die Grünen/EFA), Vorsitzende des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz des Europäischen Parlaments, Brüssel
- Maria Martin-Prat De Abreu, stellvertretende Generaldirektorin, Generaldirektion Handel, Europäische Kommission, Brüssel
- Barbara Unmüßig, Vorstand, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin
Moderation: Shada Islam, Gründerin, New Horizons Project und Herausgeberin des Magazins, EU Observer, Brüssel
Kontakt:
Anna Trzcinska
E Anna.Trzcinska@eu.boell.org
Pressekontakt
Heinrich-Böll-Stiftung
Michael Alvarez Kalverkamp
Pressesprecher
E alvarez@boell.de
T +49 (0)30 285 34-202