Einfluss von Social-Media-Inhalten auf die Gehirnaktivität und das sensomotorische Lernen
Die allgegenwärtige Nutzung sozialer Medien hat sich in den letzten 20 Jahren rasant entwickelt und wurde insbesondere durch die Covid-19-Pandemie weiter beschleunigt. Während die kognitiven Auswirkungen von Social-Media-Konsum bereits intensiv erforscht zu sein scheinen, ist dessen Einfluss auf die Motorik und das sensomotorische Lernen bislang unzureichend untersucht. Der effiziente Erwerb neuer Bewegungsfertigkeiten bildet die notwendige Grundlage für ein umfassendes Bewegungsrepertoire, welches wiederum eine wichtige Voraussetzung für abwechslungsreiche Alltagsbewegungen darstellt. Der Zusammenhang zwischen dem Erwerb neuer Bewegungsfertigkeiten und einem umfassenden Bewegungsrepertoire ist vor dem Hintergrund einer immer inaktiver werdenden Gesellschaft von besonders großer Bedeutung.
Im Rahmen meiner Promotion untersuche ich sowohl akute als auch langfristige Effekte von Social-Media-Konsum auf das motorische Lernen und die zugrunde liegenden neuronalen Mechanismen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den frontalen und sensomotorischen Hirnarealen sowie auf Prozessen der Konsolidierung.
Dazu führe ich zwei Studien durch: In einer Querschnittsstudie wird analysiert, inwiefern ein mehrjähriger, intensiver Medienkonsum mit veränderten Hirnaktivitätsmustern und der motorischen Lernleistung verbunden ist. Eine Interventionsstudie untersucht, ob die Art des konsumierten Inhalts das motorische Lernen unterschiedlich beeinflusst. Grundlage beider Studien bildet eine komplexe Ganzkörper-Reaktionszeitaufgabe, bei der die Hirnaktivität mittels funktioneller Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) erfasst wird.
Ziel beider Studien ist es, differenzierte Erkenntnisse zur Rolle von Social Media im motorischen Lernprozess zu gewinnen, um zukünftige Handlungsempfehlungen für einen gesundheitsbewussten Medienkonsum in Bildung und Alltag abzuleiten.