"Wir gratulieren Leymah Roberta Gbowee (Liberia), Ellen Johnson-Sirleaf (Liberia) und Tawakkul Karman (Jemen) zum Friedensnobelpreis 2011. Insbesondere freuen wir uns für die beiden Frauenrechtlerinnen Leymah Roberta Gbowee (Liberia) und Tawakkul Karman (Jemen), die sich seit Jahren mutig und ungeschützt gegen Krieg und Gewaltherrschaft und für Demokratie und Frauenrechte engagieren- teilweise unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Ihre Auszeichnung ist eine überfällige Anerkennung des entscheidenden Einflusses, den Frauen auf die Vorbeugung von Konflikten und deren Bewältigung haben.
Immer noch werden Frauen bei der Konfliktprävention und der Konfliktbewältigung systematisch ausgeschlossen. Ohne sie aber ist ein dauerhafter Frieden nicht möglich, ohne sie können Konflikte nicht nachhaltig gelöst werden. In der Friedens- und Sicherheitspolitik ist dies lange ignoriert worden. Beharrlicher Lobbyarbeit engagierter Frauen ist es zu verdanken, dass der UN-Sicherheitsrat am 31. Oktober 2000 die Resolution 1325 zu Frauen, Frieden und Sicherheit verabschiedete. Seither ist völkerrechtlich geregelt, dass Frauen in Friedensprozessen angemessen zu beteiligen sind - auch wenn die Umsetzung bis heute nicht zufriedenstellend ist.
Die Heinrich-Böll-Stiftung ist mit einigen Büros in Konfliktregionen, etwa in Afghanistan und Pakistan, präsent. Es ist keine leichte Aufgabe, für eine geschlechtersensible außen- und sicherheitspolitische Perspektive zu werben und einzutreten. Aber wir wissen: Überall macht Geschlechterpolitik einen Unterschied, gerade auch bei Krieg und Frieden."
Publikationen und Beiträge der Heinrich-Böll-Stiftung zum Thema:
- Böll.Thema 1/2011: „Wie Frauen und Männer gemeinsam Frieden schaffen“
- „Im Namen der Frauen“ von Barbara Unmüßig
- „30 Jahre UN-Frauenrechtskonvention: Von Papiertigern und Tigern“ von Barbara Unmüßig
- Publikation „Geschlechterpolitik macht einen Unterschied“
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