Der Klimawandel ist da – nicht nur als bereits messbares Phänomen in unserer natürlichen Umwelt, sondern auch als Top-Thema auf der Tagesordnung der Politik. Wir setzen darauf, dass den Absichtserklärungen und Beschlüssen tatsächlich ein Umsteuern vor allem in der Energiepolitik folgt. Warnungen vor den katastrophalen Folgen unseres gedankenlosen Wirtschaftens und Konsumierens hat es schon vor 30 Jahren gegeben.
In den vergangenen Jahrzehnten ist in Deutschland eine ethnisch, religiös und kulturell vielfältige Gesellschaft entstanden. Faktisch ist die Bundesrepublik längst eine Einwanderungsgesellschaft; im öffentlichen Bewusstsein und hinsichtlich der Integration von Migrantinnen und Migranten über das Bildungssystem und den Arbeitsmarkt hängen wir dieser sozialen Realität noch hinterher.
Neue außen- und innenpolitische Herausforderungen wie die globale Sicherheit, die Zukunft des Völkerrechts, die Reform der Sozialsysteme und der Bildungspolitik brauchen neue Denkanstöße. Die Heinrich-Böll-Stiftung hat z.B. ein Projekt zum Völkerrecht initiiert, an dem Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und der Stiftung selbst teilnahmen.
Die Heinrich-Böll-Stiftung stellt sich mit ihrer Arbeit den neuen Herausforderungen, die sich aus den globalen ökonomischen, sozialen und sicherheitspolitischen Umbrüchen ergeben.
Die Heinrich-Böll-Stiftung hat 2002 ihr Engagement für eine ökologisch nachhaltige und sozial gerechte Gestaltung der Globalisierung verstärkt. In diesem Zusammenhang setzten wir uns kritisch mit der Politik des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und der Welthandelsorganisation auseinander.
Kein Ereignis der letzten Jahre hat unsere internationale Bildungsarbeit so schlagartig und umfassend beeinflußt wie die Terrorakte vom 11.September sowie die darauf folgende Erklärung des „Bündnisfalls“ im Rahmen der NATO und die militärische Intervention in Afghanistan, zumal diese Ereignisse sowohl innerhalb der Stiftung wie bei unseren Partnern in aller Welt auf ein geteiltes Echo stießen.
Aspekte und Details unserer Arbeit des vergangenen Jahres 2000 finden Sie in den einzelnen Kapiteln dieses Jahresberichts wieder; darin stellen wir Ihnen exemplarische Veranstaltungen, Projekte und Partnerschaften vor, so dass Sie eine gute Übersicht über das Engagement der Stiftung gewinnen können.
Noch fällt es schwer, die Veränderungen in unserer politischen Kultur begrifflich festzumachen. Da es diese Veränderungen gibt, ist offenkundig. Ihre Triebkräfte werden mit Schlagwörtern wie "Globalisierung", "Internet-Revolution" oder "New Economy" umrissen. Tatsächlich hat die Politik Probleme, die rasanten technologischen, wirtschaftlichen und sozialen Umwandlungsprozesse in einem adäquaten Orientierungs- und Handlungsrahmen zusammenzuhalten.
Während die Ministerien, Parteien und Fraktionen sich langsam in der Hauptstadt einrichten, kann die Heinrich-Böll-Stiftung schon auf zwei ereignisreiche Jahre in den Hackeschen Höfen zurückblicken.
Am 1. Juli 1998 ist die neue Heinrich-Böll-Stiftung ein Jahr alt geworden. Es war ein aufregendes Jahr für die Organisation - und gewiß auch ein anstrengendes für alle Beteiligten: Nachdem die Fusion der drei alten grün-nahen Stiftungen rechtlich vollzogen war, begann der Aufbau der neuen Stiftung in der Mitte Berlins, in den Hackeschen Höfen.