
Die Partei Alternative für Deutschland (AfD) will weder rechts noch links sein. Doch stimmt das wirklich? Die Heinrich-Böll-Stiftung in Nordrhein-Westfalen hat sich die Protestpartei genauer angeschaut – und heute eine Studie vorgestellt.
Der Rechtspopulismusforscher Alexander Häusler kommt in der Studie (PDF) zu folgendem Ergebnis: die AfD sei zwar rechts von der Union zu verorten, habe aber keine Übereinstimmung mit offen rechtsextremen und neonazistisch orientierten Parteien wie der NPD.
Alexander Häusler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsschwerpunktes Rechtsextremismus/Neonazismus der FH Düsseldorf (FORENA) und bekannt durch seine Pionierstudien zu den rechtspopulistischen und muslimfeindlichen Pro-Parteien, die ihren Ursprung in Nordrhein-Westfalen haben.
Die Tendenz zum Rechtspopulismus bei der AfD untermauert die Studie unter anderem mit inhaltlichen und personellen Überschneidungen zum rechtspopulistischen (ehemaligen) Bund freier Bürger und mit Mitgliederzulauf aus dem rechten Parteienrand.
Weiterhin bescheinigt die 94-seitige Studie der AfD „wohlstandschauvinistische, marktradikale wie zum Teil auch nationalistische und kulturalisierende Tendenzen“. Dies drücke sich zum Beispiel in Plakaten wie mit der Aussage "Wir sind nicht das Weltsozialamt" oder "Klassische Bildung statt Multikulti-Umerziehung" aus.
Zudem werde die neue Formation von rechten Parteien wie Republikanern, Pro-Parteien und NPD als Konkurrenz wahrgenommen. In neurechten Publikationen wie der „Jungen Freiheit“ wird die AfD als Hoffnungsträger der bislang erfolglosen nationalistischen Rechten gesehen.
Die komplette Studie (PDF) kann auf der Seite der Landesstiftung NRW heruntergeladen werden.