Heinrich-Böll-Stiftung bedeutendste deutsche Förderin weltweiter LSBTI-Menschenrechtsarbeit

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Pressemitteilung

Studie zur deutschen Förderung der weltweiten Menschenrechtsarbeit von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter*-Menschen (LSBTI) veröffentlicht.

Die heute in Berlin von der Dreilinden gGmbH und dem Deutschen Institut für Menschenrechte vorgestellte Studie „Menschenrechte stärken!“ weist die Heinrich-Böll-Stiftung als bedeutendste deutsche Förderin internationaler LSBTI-Menschenrechtsarbeit aus. Die Studie untersucht regelmäßig das weltweite Engagement deutscher Institutionen und Organisationen bei der Förderung der Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter*-Menschen.

„Seit geraumer Zeit beobachten wir in einzelnen Ländern und Regionen eine deutliche Verschärfung der Menschenrechtssituation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter*-Menschen“, sagte Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, am Freitag.

„Menschenrechtsarbeit sollte deshalb den Kampf gegen Diskriminierung und Kriminalisierung von LSBTI-Menschen einschließen - als elementarem Bestandteil der weltweiten Umsetzung von Menschenrechten und somit als essentieller Beitrag für mehr Rechtsstaat und Demokratie.“ so Unmüßig weiter.

„Konservative und reaktionäre Gesellschafts- und Geschlechterpolitik sowie homophobe Einstellungen und staatlich tolerierte Gewalt nehmen zu. Auch vor unserer Haustür, vor allem in Osteuropa. Rechtliche Diskriminierung und Übergriffe auf LSBTI-Menschenrechte sind aber kein Minderheitenproblem, sondern ein klares Warnsignal für den Zustand von Rechtsstaat und Demokratie.“

Die dritte Ausgabe der Studie „Menschenrechte stärken! Deutsche Förderung von LSBTI-Menschenrechtsarbeit im Globalen Süden und Osten“ zeigt, dass im Jahr 2013 26 Organisationen in Deutschland LSBTI-Menschenrechtsarbeit mit insgesamt 1.481.088 Euro förderten. Davon trug alleine die Heinrich-Böll-Stiftung über 20 Prozent bei und war damit 2013 die führende Akteurin in der deutschen Förderlandschaft.

Doch die Studie hält auch fest, dass die gesamte Fördersumme in Deutschland für die LSBTI-Menschrechtsarbeit nicht erhöht wurde – und dass die Summe relativ gering ist.

„Wir freuen uns, dass die Studie der Dreilinden gGmbH und des Deutschen Instituts für Menschenrechte unser internationales Engagement im LSBTI-Bereich sichtbar macht. Die Förderung der LSBTI-Menschenrechte ist konkrete Solidarität und dringender denn je. Sie nimmt seit vielen Jahren einen bedeutenden Platz in der Arbeit der Heinrich-Böll-Stiftung ein. Wir werden sie weiter ausbauen und wir brauchen deutlich mehr Mitstreitende als bisher“, so Unmüßig weiter.

Nach der Heinrich-Böll-Stiftung stellen das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und die Dreilinden gGmbh mit jeweils knapp 295.000 Euro den größten Teil der geförderten Gelder. Die Studie kommt außerdem zu dem Schluss, dass zivilgesellschaftliche Organisationen bei der Förderung der LSBTI-Menschenrechtsarbeit im Vergleich zu den Vorjahren eine größere Rolle spielen.

 



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