Q wie Querfront: Über die Allianz der Populisten - mit Volker Weiß

Vortrag

Der Begriff "Querfront“ taucht meist im Zusammenhang mit Versuchen auf, im politischen Kampf gegen die Globalisierung eine Allianz aus Rechten und Linken zu schmieden. Der Ansatz ist keineswegs neu, wie der Historiker Volker Weiß in seinem Vortrag darlegt.

Querfront - Illustration zum Vortrag von Volker Weiß
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Wer es in einem Satz wissen will: "Querfront bedeutet letzendich nur die Unterordnug der Aktuere unter den nationalen Imperativ"

Wer es in einem Satz wissen will: "Querfront bedeutet letzendich nur die Unterordnug der Akteure unter den nationalen Imperativ - und ich sehe nicht, dass damit irgendetwas zu gewinnen wäre". Zu diesem Fazit kommt der Hamburger Historiker und Publizist Volker Weiß in seinem Vortrag über das Phänomen der „Querfront“.

Der Begriff taucht meistens im Zusammenhang mit Versuchen auf, im politischen Kampf gegen die Globalisierung eine Allianz aus Rechten und Linken zu schmieden. Und dieser Ansatz ist keineswegs neu. In unserer Reihe "Auf der Höhe - Diagnosen zur Zeit" ließ Weiß ausgehend von der Gegenwart die historischen Modelle Revue passieren.

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Er erteilt dabei der Totalitarismusthese eine Absage, die eine natürliche Nähe linker und rechter Positionen – gerade an den extremen Rändern – unterstellt. Entlang historischer Rückblenden bis in die Zeit der Weimarer Republik beschreibt er die Querfront-Strategie als Versuch von rechts, einen autoritären Staat klassenübergreifend zu legitimieren. Die Querfront blieb aber ein Randphänomen, rechtsradikale Bewegungen rekrutierten sich primär aus der politischen Mitte.  

Weiß unterstreicht, dass die politische Linke ihren Identitätskern verliert, sobald sie sich auf rechte Rhetoriken oder gar Bündnisse einlässt. Nationalismus, Autoritarismus und Antisemitismus sind unvereinbar mit dem aufgeklärten, egalitären Grundimpuls, der linke Haltungen definiert.

Lesetipp: Im März erscheint von Volker Weiß im Verlag Klett-Cotta "Die autoritäre Revolte: Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes".

In der Reihe „Auf der Höhe – Diagnosen zur Zeit“ befragt die Grüne Akademie Intellektuelle zu zentralen gesellschafts- und kulturdiagnostischen Stichworten unserer Zeit - von A wie Authentizität über D wie Drastik, J wie Jugend, ewige bis R wie Retro und Z wie Zombie.