Cover Jahresbericht 2020

Jahresbericht 2020 der Heinrich-Böll-Stiftung

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Vorwort

Das Jahr 2020 markiert den Beginn einer Pandemie, wie sie die Welt bisher nicht erlebt hat. Und sie hält uns weiterhin im Griff. In vielen Ländern verschränkt sich die Gesundheitskrise mit politischen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Krisen. Ungleichheit, Armut und Hunger nehmen rapide zu. Der Klimawandel hinterlässt überall auf der Welt seine Spuren und ist zum Glück zu einem Topthema in Deutschland, Europa und auf der Weltagenda geworden.

Das gemeinsame Handeln wird durch regressive politische Entwicklungen erschwert. Der Aufstieg von Autokratien schränkt Freiheit und Menschenrechte weiter ein. All das prägte die globale Arbeit der Stiftung auf nie gekannte Weise, fordert uns und unsere Partnerinnen überall auf der Welt heraus.

Menschen wehren sich gegen den Abbau demokratischer Rechte, gegen Hass und Rassismus, kämpfen für Freiheit und für den Erhalt der Lebensgrundlagen. Mit ihnen vernetzen wir uns, wo immer dies möglich ist. In der Pandemie heißt das, noch schneller, flexibler und partnerorientiert zu handeln, sonst wird aus der globalen Gesundheitskrise und ihren ökonomischen Auswirkungen eine tiefe Krise der Zivilgesellschaften in vielen Ländern. Wir arbeiten an Vorschlägen für eine Energie-, Agrar- und Verkehrswende, für den Ausstieg aus der Plastikproduktion, für eine Ressourcenwende. Wir unterstützen weltweit Ideen und Initiativen für mehr demokratische Teilhabe, Geschlechtergerechtigkeit und Diversität.    

Zugleich haben wir erlebt, wie flexibel unsere Mitarbeitenden und Projektpartner/innen sind. In vielen Bereichen haben wir uns die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation zunutze gemacht, um unsere Netzwerke für Umweltschutz, Menschenrechte und Demokratie zu stärken. Wie gut der gesellschaftliche Zusammenhalt funktionieren kann und wie allgegenwärtig das Bedürfnis ist, ihn zu stärken, hat die große Resonanz unserer bundesweiten Arbeit zu öffentlichen Räumen und Infrastrukturen gezeigt. Schlagartig wurde klar, dass die gesellschaftlichen Prioritäten dort liegen müssen, wo Menschen aller Altersklassen darauf angewiesen sind, dass öffentliche Einrichtungen weiter funktionieren – seien es Krankenhäuser, Gesundheitsämter, Schulen, Kultureinrichtungen oder Busse und Bahnen. Hier hat die Pandemie gezeigt, was auf dem Spiel steht. 

Auch in Europa. Die Krise ist noch nicht überstanden, aber es zeigen sich deutliche Arbeitsaufträge für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Europäischen Union und ihrer Nachbarschaft. Und diese bestimmen unsere Agenda – ein Green Deal, der seinen Namen verdient, die Wiederherstellung der Rechtstaatlichkeit in allen Ländern der EU, Medienfreiheit, eine zukunftsfähige Migrations- und Integrationspolitik und die Durchsetzung von Grund- und Menschenrechten von Frauen und LGBTIQ+-Personen europaweit. Sowohl in Deutschland als auch in Europa rücken die Kommunen als Akteure in allen Politikfeldern stärker in den Blick. Sie sind die treibenden Kräfte des Wandels hin zu mehr Solidarität, Gesundheit und Teilhabe.

Die Pandemie hat so ziemlich alles an Gewohntem und Routiniertem auf den Kopf gestellt. Auch wir mussten unsere Arbeit schnell auf digitale oder hybride Formate umstellen. Rasch stellte sich heraus, dass damit auch viele positive Effekte verbunden waren: Wir erreichten nicht nur mehr Menschen, auch der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen unserer Landesstiftungen und Auslandsbüros intensivierte sich und führte zu mehr Verbundenheit in einer Zeit, die durch physische Distanz geprägt war.

Unsere über 500 Mitarbeiter/innen weltweit setzen sich Tag für Tag mit großem Engagement und hoher Produktivität für die Themen der Stiftung ein, teilweise unter sehr schwierigen Verhältnissen. Dafür danken wir! Wir danken auch unseren Partner/innen für ihr Durchhaltevermögen, ihren Mut und ihre Arbeit. Und nicht zuletzt danken wir all jenen Menschen, die sich ehrenamtlich in unseren Gremien engagieren. Ihr Engagement bereichert die Stiftung, macht sie vielfältig und attraktiv.

Berlin, im Juni 2021

Dr. Ellen Ueberschär und Barbara Unmüßig
Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung

 

Produktdetails
Veröffentlichungsdatum
September 2021
Herausgegeben von
Heinrich-Böll-Stiftung
Seitenzahl
69
Sprache der Publikation
deutsch
Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • Klimawandel stoppen – jetzt!
  • Für den Schutz der Biodiversität und eine alternative Landwirtschaft
  • Für eine verantwortungsvolle Ressourcenpolitik
  • Für ein grünes Wirtschaften
  • Demokratie und Menschenrechte stärken
  • Für eine nachhaltige Außen- und Sicherheitspolitik
  • Die Zukunft Europas gestalten
  • Strategien der Teilhabe
  • Die Landesstiftungen der Heinrich-Böll-Stiftung
  • Kunst und Kultur
  • Heinrich-Böll-Haus Langenbroich
  • Studienwerk – Rückenwind für junge Talente
  • GreenCampus – Politik erfolgreich machen!
  • Archiv Grünes Gedächtnis
  • Preisverleihungen
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