Das Filmprojekt "Berta. Babulja: Von Krieg zu Krieg" ist ein magisch-realistisches Roadmovie über das blaue Mädchen Berta, das aus dem Lila Land durch Deportation, Zwangsarbeit und Exil ins Blaue Land, in moderne Realitäten und neue Kriege geführt wird.

Berta ist ein blaues Mädchen, das im Lila Land des Lilavolkes lebt. Sie zieht ständig umher, seit ein Krieg ausgebrochen ist: Die blauen Menschen aus dem Blauen Land haben das Lila Land angegriffen.
Das experimentelle Film-Essay basiert auf dem wahren Leben von drei Generationen von Frauen aus einer Familie, die von Deportationen betroffen waren. Der Film erzählt den Zeitabschnitt vom 2. Weltkrieg bis zu modernen militärischen Konflikten (2022–2024) und fokussiert sich auf die Verarbeitung von kollektiven Repressionserfahrungen einer stigmatisierten Minderheit mit Themen der Erinnerungskultur, Aufarbeitung, Frauen in Krieg und der Migrationsgesellschaft.
Diese Ereignisse sind in Form visueller Poesie dargestellt: Animation übersetzt die Dokumentation in eine andere visuelle Sprache. Der Film hat eine verflochtene narrative Struktur, in der verschiedene Erzähl- und Bildebenen miteinander verschmelzen. Die visuelle Darstellung folgt der ersten Erzähllinie, der dokumentarischen Geschichte von Berta Altergott, einer Frau aus einer deutschen Aussiedlerfamilie, die deportiert wurde und ohne Obdach durch temporäre Siedlungen irrte, bis sie sich in Baschkirien niederließ und von dort nach Deutschland repatriiert wurde.
Es ist die Geschichte einer Familie, die sich aufgrund zahlreicher repressiver Gesetze nie an einem Ort vereinen konnte. Es ist die Geschichte weiblicher Migration, die Migration des entrechteten, kleinen Menschen. Solche Geschichten werden oft ausgelöscht und bleiben unsichtbar. Aber Berta und die symbolische Figur – Frauengeschichten von älteren Spätausiedler*innen sowie internationalen Flüchtlingen, die sich von diesem Thema berührt fühlten und Parallelen in den Geschichten ihrer Familien fanden – ergänzen Bertas Geschichte durch gesammelte mündliche Erinnerungen.
Drehbuch/Regie: Yanka Smetanina,
Drehbeginn: Januar 2024
Unterstützt von den Freundinnen und Freunden der Heinrich-Böll-Stiftung