Azadeh Karami, geboren 1984 in Iran, machte einen Bachelor-Abschluss in Architektur in Teheran. Schon in jungen Jahren interessierte sie sich für das Lesen und Schreiben von Gedichten und Geschichten. In den letzten Jahren schrieb sie zwölf Kurzgeschichten und mehr als fünfundzwanzig lange und kurze Gedichte. Im Heinrich-Böll-Haus arbeitete sie an ihrem ersten Roman. Sie sagt über sich selbst, das Schreiben ermögliche es ihr, mit sich selbst ins Reine und sich selbst näher zu kommen. Das Wunder des Wortes fasziniere sie als etwas zunächst Unbegreifliches, das jede*r Schriftsteller*in auf seine Weise gestalte und somit unterschiedliche Welten erschaffe.
Angesichts der schwierigen gesellschaftspolitischen Situation in Iran setzt sich Azadeh als Aktivistin für Frauenrechte in ihrem Land ein und erhebt ihre Stimme vom Exil in Deutschland aus.
Azadeh Karami war Stipendiatin des Kulturministeriums NRW von Dezember 2022 bis April 2024.
Esmaeil Pirhadi, geboren in Iran, studierte traditionelle iranische Musik und schloss mit dem Bachelor-Examen an der Universität in Guilan ab. Schon als Student begann er, andere Studierende im Setar-Spielen zu unterrichten - einem Saiteninstrument, das vor allem in der klassischen Musik Persiens gespielt wird. Esmaeil Pirhadi nutzte die Kunst des Setar-Spiels dazu, in eigenen Liedern seinem Protest gegen die iranische Politik Ausdruck zu verleihen; seine Parodien haben ihn landesweit bekannt gemacht. Öffentliche Veranstaltungen und Konzerte Pirhadis wurden von den iranischen Behörden untersagt, an international bekannten Filmen wirkte Pirhadi jedoch als Musiker weiterhin mit.
Seine berufliche Karriere als Künstler und als Musiklehrer verbindet Pirhadi seit vielen Jahren mit sozialem Engagement. Dazu zählt u. a. die musikalische Förderung junger Menschen aus einfachen Verhältnissen oder von Kindern mit Förderbedarf. Für seine künstlerischen Fähigkeiten und sein Engagement wurde er international ausgezeichnet.
Esmaeil Pirhadi war Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung von November 2023 bis Oktober 2024
Mohamad Abi Samra, geboren 1953, ist libanesischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. 1983 schloss er sein Hochschulstudium der Kultursoziologie an der libanesischen Universität ab. Seit 1977 arbeitet er als Kulturjournalist bei den Zeitungen Al-Safir, Al-Nahar und Al-Hayat. Er ist Autor von vier Romanen: Pauline and her Ghosts (1990), The Former Man (1995), Inhabitants of the Pictures (2003) und Women Without Influence (2017). Während seines Aufenthaltes schrieb er u. a. den Artikel für das in London erscheinende arabische Kulturmagazin Al Majalla „A visit to Heinrich Böll’s cottage: A calm, sprawling and undeniable pull“.
Mohamad Abi Samra war Stipendiat des Kulturministeriums NRW von August 2023 bis Januar 2024.
Mojgan Ataollahi und ihre Tochter Matissa Habibpour, geboren 1981 in Teheran, studierte Architektur, Design und Innenarchitektur. Sie hat Erzählungen, Lyrik, Drehbücher und Theaterstücke geschrieben sowie Beiträge für diverse Zeitungen und Zeitschriften. Veröffentlicht wurde bisher nur der Lyrikband „Die Passanten am trübsinnigen Fenster“ (Adineh Verlag 2013), ihre anderen Erzähl- und Lyrikbände haben bis heute in Iran keine Publikationserlaubnis erhalten. Für Mojgan Ataollahi steht der Widerstand gegen Zensur und Selbstzensur im Zentrum ihres Schreibens. Die deutsche Übersetzung des Romans „Ein leichter Tod“ ist ihre erste internationale Veröffentlichung.
Mojgan Ataollahi und Matissa Habibpour waren Stipendiatinnen des Kulturministeriums NRW von Januar bis Juni 2024.
Amirata Joolaee, Autor, Literaturprofessor der Universität Teheran und Filmkritiker, und seine Ehefrau Sara Menati Davoud, stammen beide aus dem Iran und sind aus dem Exil in Dubai angereist. Sie waren Stipendiat*innen der Heinrich Boll-Stiftung von August bis Oktober 2024.
Stanislav Ostrous ist Fotograf, Dozent und Fotojournalist. Er arbeitet mit dokumentarischer und künstlerischer Fotografie, wobei er vorwiegend analoge Technologien einsetzt. Er hat an der Hauptausstellung des Festivals „Batumi Photo Days“ (2016-2019) und am Fotosymposium in Nida (Litauen) teilgenommen. Er ist Mitglied von Ukrainian photographic alternative (UPHA) und der Ukrainian Association of Professional Photographers (UAPP).
Er hat in der Ukraine, Deutschland, Georgien, Armenien, Polen, Korea und Litauen ausgestellt und stand auf der Shortlist des PhotoCULT 2019. Seine Fotografien befinden sich in privaten Sammlungen in der Ukraine, Polen, der Schweiz, Litauen, Australien und den Vereinigten Staaten. Er lehrt Fotografie an der Kharkiver Staatlichen Akademie für Kultur (KhDAK) sowie an der Schule für konzeptionelle und künstlerische Fotografie MYPH und lebt und arbeitet in Charkiw, Ukraine.
Stanislav Ostrous war Stipendiat des Kulturministeriums NRW von August 2024 bis März 2025.