Grüner Wirtschaftstag 2025

• Eröffnung: Jan Philipp Albrecht, Heinrich-Böll-Stiftung

In der Diagnose sind sich die meisten Expert*innen einig: Der deutschen Wirtschaft fehlt es an Schwung. Um diesen zu entwickeln, sind wir auf neue Branchen, neue Technologien und neue Ideen angewiesen. Aber können wir all das Neue nutzen, um eine nachhaltigere Wirtschaft zu schaffen? Was tut Deutschland, um stärker in Zukunftsbranchen zu werden? Und welche Voraussetzungen benötigen die Menschen und Unternehmen, um Ideen auf die Straße zu bringen?

• Moderation: Nadine Schimroszik, Handelsblat

Wie kann die High-Tech-Industrie in Deutschland vorangebracht werden? Das beleuchtet diese Session – gehostet in Kooperation mit der Wirtschaftsvereinigung der Grünen. In der Panel-Diskussion mit drei Experten aus Forschung, Start-up und Politik besprechen wir, warum gerade in Deutschland der Sprung von Forschung zu florierenden Geschäftsmodellen so schwerfällt und wie smarte Roboter zur Neuerfindung der Industrieregionen im Land beitragen können.

Im Energiesystem der Zukunft liefern Wind und Sonne den Strom – aber eben nur, wenn das Wetter mitspielt. Folglich müssen wir Wege finden, Strom genau dann zu verbrauchen und zu speichern, wenn er verfügbar ist. Der Schlüssel dazu liegt in dezentralen Flexibilitäten. In der Session sprechen wir mit drei Praktiker*innen darüber, wie dezentrale Flexibilitäten schon heute funktionieren und welche Geschäftsmodelle erfolgreich sind. Wir diskutieren, wie die Politik Märkte und Infrastruktur gestalten sollte, um das Potential der Flexibiltäten voll auszuschöpfen.

Ein Bau-Boom soll her, daher wird die Frage immer drängender, wie die Baubranche zukunftsfähig weiterentwickelt werden kann und welche Weichen politisch dafür gestellt werden müssten. In der Session beleuchten wir Beispiele, wo die Bauwende heute schon funktioniert, diskutieren, wo es politisch hakt und ergründen, was es braucht, damit Nachhaltigkeit zum Leitmotiv des zukünftigen Bauens wird.

Der Einsatz von KI-Technologien kann Unternehmen dabei unterstützen, Ressourcen und Energie zu sparen. Aber: Eine größere Effizienz schlägt sich nicht automatisch in ökologischer Nachhaltigkeit nieder. Häufig entstehen Rebound-Effekte und der KI-Einsatz selbst benötigt viel Energie. Das heißt, die nachhaltige Wirkung muss als Zielstellung schon im Geschäftsmodell ch angelegt sein. Im Workshop mit dem Green-AI Hub Mittelstand nehmen wir diese Herausforderung in den Blick: Unter welchen Bedingungen können KI-Technologien den Wandel zu einer grünen Wirtschaft unterstützen? Nach welchen Grundsätzen müssen Unternehmen & Start-ups arbeiten, damit das gelingt?

Zehn Jahre nach dem Paris Agreement sind Rahmenwerke und Standards in Anwendung, die in der Theorie endlich dabei helfen sollten, Kapitalströme in nachhaltige Aktivitäten zu leiten. Stattdessen überwiegt in der Anwendung der EU-Taxonomie, der SFDR oder der CSRD Frust. In der Praxis-Session – gehostet in Kooperation mit der Wirtschaftsvereinigung der Grünen – diskutieren wir mit drei Sustainable-Finance-Expert*innen die Zukunft der Nachhaltigkeitsfinanzierung und welche Regulierung es in Zeiten des Backlashs braucht.

Mit einem enormen Sondervermögen für Infrastruktur, steuerliche Anreize für Unternehmen und einem Digitalministerium möchte die neue Regierung mehr Investitionen und eine Modernisierung anregen. Aber eine Erneuerung der wirtschaftlichen Grundlage des Landes beinhaltet noch viel mehr. Was kann die Politik tun, um Deutschland zukunftsfähig zu machen? Wir wollen debattieren, wann es mehr strategische Planung, Förderung und Missionsorientierung braucht – und wann sich die Politik raushalten sollte, um gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteuren mehr Raum zu geben.