In Sarajevo sprach Clinton mit bosnisch-herzegowinischen Regierungsvertretern, u.a. auch dem dreiköpfigen Staatspräsidium. Ferner traf sie sich mit dem Hohen Repräsentanten Valentin Inzko aber auch mit Student/innen der Universität Sarajevo und Vertretern der Zivilgesellschaft in Bosnien-Herzegowina.
Clintons Besuch in Sarajevo erfolgte eine Woche nach den in Bosnien-Herzegowina abgehaltenen Parlamentswahlen. Die Erwartungen an Clintons Besuch in Bosnien-Herzegowina waren hoch, die Botschaften die sie verkündete fielen aber eher bescheiden aus. Die USA unterstütze zwar die euroatlantische Integration Bosniens, aber um dieses zu erreichen müsse es eine klare Kompromiss- und Reformbereitschaft geben, sagte Clinton in Sarajevo. Wie es um die politische Kompromiss- und Reformbereitschaft steht, weiß man in Bosnien-Herzegowina seit langem – nicht umsonst befindet sich das Land seit Jahren in einer ernsthaften politischen Krise.
Man hatte sich vom Clintons Besuch viel mehr erhofft, insbesondere da der Besuch in einem kritischen Moment stattfand, kurz nach den Wahlen. Es scheint als wären die Bürger/innen zum ersten Mal nach langer Zeit, etwas aus dem ansonsten so präsenten ethnischen Rahmen ausgebrochen und haben für die Politiker und Parteien gestimmt die für Veränderungen stehen. Hat der Besuch von Hillary Clinton dieses Momentum verpasst? (mehr auf Englisch von Kurt Bassuener)