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Amazonien: Zerstörung und Schutz

Lesedauer: 2 Minuten

22. Januar 2008

Dossier: Klima und Wandel in Amazonien

Heinrich-Böll-Stiftung, Regionalbüro Brasilien, Rio de Janeiro

In seiner gesamten Ausdehnung nimmt das Amazonasgebiet 1/20 der Erdoberfläche ein. 60% dieser Fläche befinden sich in Brasilien, womit allein dieser Teil Amazoniens eine Gesamtfläche von 5.217.423 km² aufweist, die sieben Mal die Größe Frankreichs darstellt. Mit den Staaten Acre, Amapá, Amazonas, Mato Grosso, Pará, Rondônia, Roraima, Tocantins und einem Teil des Staates Maranhão, werden etwa 61% des brasilianischen Territoriums zu Amazonien gezählt.

In den letzten 40 Jahren wurden circa 17% des brasilianischen Amazonasregenwaldes vernichtet, eine Fläche, die die Größe Frankreichs bereits einmal übersteigt. Allein im Erhebungszeitraum von August 2006 bis Juli 2007 waren es über 11.000 km². Die brasilianische Regierung feierte dies als Erfolg, da die Abholzungsrate im Jahr zuvor 20% höher gewesen war und sich die Regenwaldzerstörung somit seit drei Jahren in Folge weiter reduziert hat. Die aktuelle Rate ist die zweitniedrigste seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1988. Die Feierstimmung hielt jedoch nicht lange an: neuesten Schätzungen zufolge hat die Abholzung zwischen August und November 2007 bereits wieder um 10% zugenommen.

Gegenwärtig zählen beinahe 20% des Amazonasgebiets zu sogenannten Unidades de Conservação (UCs) und stehen somit unter Schutz. Dabei wird unterschieden zwischen komplett geschützten UCs (ca.7%) wie Nationalparks, Biologischen Schutzreservaten oder Ökostationen, und UCs zur nachhaltigen Nutzung (ca. 13%), zu denen Sammelreservate oder Nationalwälder gehören. Indigene Territorien bilden eine eigene Kategorie und stellen ein weiteres fünftel des Amazonasgebietes dar (die Zahl der indigenen Territorien variiert je nachdem, ob offiziell noch nicht vollständig anerkannte Gebiete dazugezählt werden).