Wissenschaftliche Grundlagen: Die Zeit drängt!

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24. November 2008



Um mit den Klimafolgen umgehen zu können, spielen naturwissenschaftliche Erkenntnisse eine wichtige Rolle. Außer Frage steht, dass sich das Weltklima verändert und diese Veränderung größtenteils durch den Menschen verursacht wird. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Erwärmung der Erde um mehr als 2° C zu einem Klimawandel führt, dessen Folgen für den Menschen nicht mehr kontrollierbar sein werden. Die Prognosen spitzen sich immer weiter zu und bezweifeln immer stärker, dass das 2-Grad-Ziel überhaupt noch zu erreichen ist.

Alle Ansätze gehen in die gleiche Richtung: Wir benötigen unbedingt ein ambitioniertes Klimafolgeabkommen. Wir stellen hier die wichtigsten wissenschaftlichen Quellen vor:

Auf dem „International Scientific Congress Climate Change: Global Risks, Challenges and Decisions“ diskutierten vom 10. bis 12. März 2009 in Kopenhagen mehr als 2.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die neuesten Erkenntnisse aus der Klimaforschung. Die Ergebnisse übertreffen die bislang gewonnenen Erkenntnisse des letzten IPCC-Berichts: Die Forscherinnen und Forscher gehen von weitaus höheren Temperatur- und Meeresspiegelanstiegen aus.


Die Ergebnisse sind in einem Synthesebericht (pdf, englisch, 39 Seiten, 5,03 MB) zusammengefasst und auf der Website des Kongresses abrufbar.


Auch die Mitglieder der American Association for the Advancement of Science (AAAS) vertraten ähnliche Erkenntnisse auf ihrem Jahrestreffen im Februar. Die Washington Post berichtete darüber.


Das International Panel on Climate Change, der Weltklimarat der Vereinten Nationen, trägt die Ergebnisse von Forschungen in unterschiedlichen Disziplinen zusammen und veröffentlicht diese in seinen Reports. Das IPCC ist dabei in drei Arbeitsgruppen unterteilt. Die Working Group I beleuchtet die physikalischen Hintergründe des Klimawandels und schafft somit ein grundlegendes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen CO2-Emissionen und Klimawandel. Working Group II beschäftigt sich mit Auswirkungen, Anpassung und Verwundbarkeit, während Working Group III Möglichkeiten der Eindämmung des anthropogen verursachten Klimawandels untersucht.  Der vierte IPCC-Report erschien im Jahre 2007 und zeigte auf, dass ein schnelles Handeln nötig ist: http://www.ipcc.ch/


Lord Nicholas Stern, ehemaliger Chefökonom bei der Weltbank, liefert mit seinem Review aus dem Jahre 2006 eine ökonomische Schätzung der möglicherweise anstehenden Klimakosten. Stern beleuchtet eindrücklich den Zusammenhang zwischen dem Ausstoß von Treibhausgasen und dem Klimawandel. Das Fazit: Wenn die Staatengemeinschaft schnell handelt, könnten sich die Investitionskosten auf 350 Milliarden Dollar belaufen. Ein Business-as-Usual-Szenario, ohne Klimainvestitionen könnte Folgekosten in Höhe von 15 bis 150 Billionen Dollar mit sich bringen: http://www.occ.gov.uk/activities/stern.htm


Weitere Studien


Die Berichte des International Panel on Climate Change (IPCC) und Nicholas Stern beeinflussten die Diskussionen der internationalen Klimapolitik. Doch neben diesen beiden  haben sich auch andere naturwissenschaftliche Institute mit den Folgen beschäftigt. Das ist wichtig, denn die Abschätzungen von Klimafolgen und -kosten sind mit hohen Unsicherheitsfaktoren verbunden, da sie auch mit der Entwicklung der Weltbevölkerung oder auch der Weltwirtschaft zusammenhängen und somit schwer vorhersehbar sind. Für möglichst genaue Prognosen werden viele naturwissenschaftliche Erkenntnisse benötigt.


Interessant sind zum Beispiel folgende Studien der letzten Jahre:


Mehr Informationen rund ums Klima