Der Traum von Normalität - Deutsch-israelische Literaturtage


Lesedauer: 3 Minuten

Anlässlich des 60. Jahrestages der Staatsgründung Israels veranstaltet vom Goethe-Institut und der Heinrich-Böll-Stiftung

28. März 2008

Heinrich-Böll-Stiftung, Vera Lorenz, Pressesprecherin
Hackesche Höfe, Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin;
T 030-285 34 - 217 F 030-285 34 - 494
mobil 0160-365 77 13
Email lorenz@boell.de


Der Traum von Normalität - Deutsch-israelische Literaturtage
anlässlich des 60. Jahrestages der Staatsgründung Israels
veranstaltet vom Goethe-Institut und der Heinrich-Böll-Stiftung

11. bis 13. April 2008
in Berlin (Admiralspalast, Roter Salon, Galerie der Heinrich-Böll-Stiftung)

mit:
Yiftach Ashkenazy, S.E. Yoram Ben-Zeev, Christoph Bartmann,
Georg Blochmann, Micha Brumlik, Ralf Fücks, Assaf Gavron, Katharina Hacker,
Shelly Kupferberg, Katja Lange-Müller, Ron Leshem, Robert Menasse,
Eshkol Nevo, Ulrich Peltzer, Sabine Porn, Esther Schapira, Natan Sznaider,
Michal Zamir, Raul Zelik

Pressekontakt
Denhart v. Harling, E-Mail dh@segeband.de, mobil 0179. 496 34 97
Detailliertes Programm

2008 jährt sich die Gründung des Staates Israel zum 60. Mal. Das Goethe-Institut und die Heinrich-Böll-Stiftung veranstalten aus diesem Anlass vom 11. bis zum 13. April die deutsch-israelischen Literaturtage in Berlin. Autorinnen und Autoren der jüngeren Generation beider Länder reflektieren in Lesungen und Diskussionen den politischen und kulturellen Wandel, der die nach wie vor komplexen deutsch-israelischen Beziehungen prägt. Die Literaten sprechen über Krieg und Frieden, über Angst und den Terror. Welchen Stellenwert haben nationale Identität und Staatlichkeit hier und dort? Welche Möglichkeiten bieten die Großstädte Berlin und Tel Aviv, kulturelle und politische
Gegenwelten zu schaffen?

Die überwiegende Mehrheit der Israelis hat aus den Erfahrungen der Shoah und der kontinuierlichen Existenzbedrohung ihres Volkes den Schluss gezogen, dass der Staat jederzeit in der Lage sein muss, sich militärisch zu behaupten. Das Gefühl der eigenen Verwundbarkeit wird in Europa dagegen erst nach dem 11. September und den Attentaten in Madrid und London wahrgenommen. Kann Europa den Nahen Osten verstehen, ohne die eigenen Prämissen in Frage zu stellen? Lassen sich kollektives Sicherheitsbedürfnis und individuelle Freiheitsrechte miteinander in Einklang bringen?

Besondere Aufmerksamkeit widmet das Programm dem alltäglichen Leben: Sowohl Berlin als auch Tel Aviv wird eine Insellage zugeschrieben - das Leben in den beiden Metropolen scheint sich sehr von dem Rest des Landes zu unterscheiden. Doch der jahrzehntelang eingeübten Selbstbezüglichkeit Berlins steht in Tel Aviv eine bewusste Verdrängungsstrategie gegenüber: Viele Bewohner Tel Avivs stürzen sich angesichts der ständigen Angst vor Anschlägen und Angriffen und der Sorge um die Zukunft ihres Landes in ein um so intensiveres „normales” Leben.

Neben Lesungen und Diskussionen stehen Filmvorführungen und eine DJ-Party auf dem Programm.

Die deutsch-israelischen Literaturtage - organisiert vom Goethe-Institut und der Heinrich-Böll-Stiftung - fanden 2005 zum ersten Mal in Berlin und Tel Aviv mit großem Erfolg statt.

Projektberatung: Sabine Erlenwein (Abteilung Literatur und Übersetzungsförderung, Goethe-Institut München) und Georg M. Blochmann (Leiter, Goethe-Institut Tel Aviv); 
Jan Engelmann (Referent Kunst und Kultur, Heinrich-Böll-Stiftung) und Jörn Böhme (Leiter, Heinrich-Böll-Stiftung Tel Aviv)