Böll.Thema 01/21: Welt im Umbruch Es sind gerade schwierige Zeiten. Eine Pandemie, die die Welt im Griff hat. So viel Umbruch, so viel Ungleichzeitigkeit war selten. Das neue Böll.Thema versucht, einige Facetten der aktuellen globalen Umbrüche auszuleuchten.
Restaurantbesitzerin Tiziana Prestianni, 49 In Bildern Im Dezember 2019 habe ich mir einen Traum erfüllt und mein Restaurant «Bar La Casetta» eröffnet. In den ersten Monaten hatte ich großartige Umsätze, dann kam Covid-19. Italien hat sehr schlecht auf die Situation reagiert. Ich fühle mich vom Staat im Stich gelassen. Die Kinder musste ich in dieser Zeit leider hinten anstellen. Denn wenn ich Bankrott gehe, haben sie nichts zu essen. Schon deshalb werde ich bis zuletzt für meinen Traum kämpfen. Von Christina Focken
Reinigungskraft Laura Elena Mora Diaz, 37 In Bildern Seit etwa fünf Jahren arbeite ich als Reinigungskraft bei Privatleuten. Vor der Pandemie hatte ich die ganze Woche in verschiedenen Haushalten zu tun. Durch Covid-19 hatte ich auf einmal nur noch einen Auftrag pro Woche für 300–500 Pesos. Etwa 150 Pesos bezahlt man hier schon für ein Frühstück! Von Christina Focken
Krankenpflegerin Katherina Fuastino, 47 In Bildern Die Arbeit auf der Covid-19-Station ist für mich emotional sehr belastend. Ein iPad zu halten, während Menschen sich von ihrer Familie verabschieden, ist herzzerreißend. Und wir haben das oft gemacht. Von Christina Focken
Alleinerziehende Reema Ahmad, 38 In Bildern Als Alleinerziehende bist du die wichtigste Person im Leben deines Kindes. Mein Sohn ist ein sehr kuscheliges Kind, physischer Kontakt ist wichtig für ihn. Nach zehn Tagen konnte er es nicht mehr aushalten. Er kam in mein Zimmer und wir saßen eine Weile lang Rücken an Rücken. Gott sei Dank hat er sich nicht angesteckt. Von Christina Focken
Gebärende Laurie Sitbon, 25 In Bildern Zwei Stunden nach der Geburt musste mein Mann die Klinik verlassen. Während der nächsten fünf Tage durfte er uns nicht einmal besuchen. Ich war allein mit meiner Tochter und durfte das Zimmer nicht verlassen. Das Personal war gestresst und niemand konnte mich emotional unterstützten, wenn ich weinen musste. Von Christina Focken
Sexarbeiterin Nadine Kopp alias «Bibi Drall», 35 In Bildern Viele Frauen arbeiten derweil illegal weiter; aus Armutsgründen oder auch, weil sie die Situation nicht ernst nehmen. Durch diese Illegalität entstehen gerade Strukturen, die nach der Coronakrise zu viel mehr Zwang und Not in der Sexarbeit führen werden. Das wird der ganzen Branche schaden. Von Christina Focken
Sie kümmern sich In Bildern Die Covid-19-Pandemie hat zwar die ganze Welt getroffen, Frauen aber besonders. Viele von ihnen arbeiten in Care-Berufen, sind alleinerziehend – oder beides. Sechs Geschichten aus sechs Ländern. Von Christina Focken
«Mehr Wuppertal wagen» Das letzte Wort Städte sind die Herzkammern der Transformation. Dies nicht nur, weil hier die meisten Menschen leben und der Großteil der Nachhaltigkeitsherausforderungen hier entstehen, sondern weil Städte immer schon kulturelle Pionier- und Experimentierorte waren. In Städten wird «Zukunftssinn» geprägt. Von Prof. Dr. Uwe Schneidewind