Weltklimapolitik im Kongobecken

Die Emissionen, die bei der Zerstörung und Abholzung von Wäldern entstehen, machen rund 20 Prozent der durch den Menschen verursachten Treibhausgase aus. Aufgrund der globalen Bedeutung des Tropenwaldes im Kongobecken betrachten die Geberländer die dortigen Staaten als Spitzenkandidaten für das REDD-Programm – einem Programm zur Verringerung von Emissionen aus Entwaldung und Walddegradierung. -> Aktuelle Artikel, Publikationen und andere Veröffentlichungen über und aus Afrika.

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Die Emissionen, die bei der Zerstörung und Abholzung von Wäldern entstehen, machen rund 20 Prozent der durch den Menschen verursachten Treibhausgase aus. Somit sind Initiativen die Entwaldung und Walddegradierung entgegen wirken - bekannt als REDD (Reducing Emissions from Deforestation an Forest Degradation in Developing Countries) - von entscheidender Bedeutung, um die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern.

Der Grundgedanke von REDD ist, dem im Wald gespeicherten CO2 einen materiellen Wert beizumessen und damit den Schutz der Wälder mindestens genauso profitabel zu machen wie deren Abholzung. Die betroffenen Länder, vor allem Entwicklungsländer, sollen einen Ausgleich für den Erhalt ihrer Wälder bekommen. Das Kongobecken ist – nach Amazonien - das zweitgrößte Tropenwaldgebiet der Erde und umfasst ein Viertel des weltweit verbliebenen tropischen Regenwaldes.

Aufgrund der globalen Bedeutung des Tropenwaldes im Kongobecken betrachten die Geberländer die dortigen Staaten - unter Ihnen die Demokratische Republik Kongo, die Republik Kongo, Kamerun, Gabun und weitere - als Spitzenkandidaten für das REDD-Programm. Erste REDD-Initiativen wurden in einigen Ländern des Kongobeckens bereits ins Leben gerufen. In Ländern die in Bezug auf ihre Regierungsführung und die Einhaltung von Menschenrechten beträchtliche Defizite vorweisen. REDD öffnet den politischen Raum für Debatten über Regierungsführung, Korruption, Landbesitz und die Rechte der einheimischen Bevölkerungen. Wenn REDD erfolgreich sein will, muss es in diesen komplexen politischen und sozialen Problembereichen Fortschritte erzielen. Solange sich die Regierungen der Region nicht zu tiefgreifenden Reformen des politischen Systems bekennen, birgt die Implementierung von REDD vielfältige Gefahren, wie massive Grundstückspekulationen, die Vertreibung von einheimischen und anderen vom Wald abhängigen Bevölkerungsgruppen, den Verlust traditioneller Wissenssysteme sowie unverblümter Betrug und Korruption. Nicht zuletzt besteht die Gefahr einer weiteren Zunahme der CO2-Emissionen, da unausgereifte Maßnahmen zum Schutz des Waldes schnell scheitern können.

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