Den meisten Deutschen geht die Regulierung der Plastikproduktion und des Plastikverbrauchs nicht weit genug. Das zeigt eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinsituts Forsa im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung.
Das Meinungsforschungsinsitut Forsa hat im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung eine repräsentative Befragung zur Regulierung der Plastikproduktion und des Plastikverbrauchs durchgeführt. Die Ergebnisse aus dem neuen Plastikatlas zeigen: Bei der Frage, ob die Politik die Plastikkrise stärker bekämpfen soll, haben die Deutschen eine klare Haltung: Sie wünschen sich deutlich mehr Regulierung.
Deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher sehen zudem die Hersteller von Plastikartikeln klar in der Verantwortung.
„Alle Welt redet über Plastik. Das ist gut so. Doch wir haben ein unvollständiges und verzerrtes Bild davon, wer und was die globale Plastikkrise verursacht und wie wir sie anpacken müssten.", sagt Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung. "Verbote von Strohhalmen, Einwegbechern und Tüten sind ein erster Schritt, sie werden jedoch eine der größten Umweltkrisen, die den ganzen Planeten erfasst, nicht beenden. Wenigen ist bewusst, dass Kunststoffe ursprünglich ein Abfallprodukt der petrochemischen Industrie waren.
Bis heute sind ExxonMobil, BASF, Eni, INEOS, und Dow die größten Plastikproduzenten weltweit. Sie beherrschen mit insgesamt fast 420 Milliarden Euro Umsatz den globalen Markt und planen, die Produktion in den nächsten Jahren weiter auszubauen - nicht zuletzt als Alternativstrategie, falls Energie- und Mobilitäts-Wende an Tempo gewinnen. Die massenhafte Verfügbarkeit der billigen Plastikrohstoffe Erdöl und Erdgas ist zugleich der Grund dafür, dass faktisch kaum recycelt wird und eine echte Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie nicht in Gang kommt. Hier muss jede Strategie zur Überwindung der Plastikkrise ansetzen: Die Politik muss die großen Plastik- und Konsumgüterkonzerne in die Verantwortung nehmen“, so Unmüßig weiter. (> zur Pressemitteilung)