LAVRIO erzählt die lange Geschichte der Selbstorganisation politischer Geflüchteter in einer Hafenstadt südlich von Athen, die seit Generationen ein Anlaufpunkt für Flüchtlinge aus Kurdistan und der Türkei war.

Der Dokumentarfilm LAVRIO erzählt die lange Geschichte der Selbstorganisation politischer Geflüchteter in einer Hafenstadt südlich von Athen, die seit Generationen ein Anlaufpunkt für Flüchtlinge aus Kurdistan und der Türkei war. Das Camp Lavrio bot Schutz vor Fluchtgefahren und staatlicher Repression, wurde jedoch kürzlich von der griechischen Regierung geräumt.
Im Camp Lavrio, das auf Prinzipien wie gegenseitigem Respekt, Hilfsbereitschaft, Naturverbundenheit und Geschlechtergerechtigkeit basiert, lebten politische Geflüchtete seit 2015 in kurdischer Selbstverwaltung. Der Film begleitet die Familie von Cihan, einem sechsjährigen Jungen aus Diyarbakir, dessen Eltern vor politischer Verfolgung geflohen sind, sowie Vedat, einen kurdischen Journalisten, der sich in Athen niedergelassen hat und über Flucht und Migration schreibt. Der Film vermittelt die Prinzipien der Selbstorganisation und die Geschichte von Lavrio, während er Cihan und Vedat im Alltag begleitet. Archivaufnahmen zeigen die zentrale Rolle des Camps für die kurdische Community. Interviews mit ehemaligen Bewohnern, die in Deutschland und Frankreich ein neues Leben aufgebaut haben, offenbaren die lange Geschichte von Lavrio als Ort des Widerstands.
LAVRIO zeigt die Herausforderungen, denen Geflüchtete heute gegenüberstehen, und betont die Bedeutung von Zusammenhalt, Selbstorganisation und menschenwürdiger Behandlung in Zeiten der Flucht. Der Film betont die Bedeutung von Autonomie und Selbstbestimmung für Flüchtlinge und zeigt, wie diese Rechte zunehmend eingeschränkt werden. Das Publikum soll so dazu angeregt werden, über grundlegende Werte wie Freiheit und Solidarität nachzudenken.
Regie: Serif Cicek
Produzent*innen: Fiona tho Pesch & Adil Demirci
Gefördert von den Freundinnen und Freunden der Heinrich-Böll-stiftung.