melt - vom verschwinden

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Eine Hand ragt in den Himmel und hält ein Foto von schmelzendem Gletscher hoch

Ozeane und Gletscher sind für einen gesunden Planeten von entscheidender Bedeutung und werden dennoch so stark zerstört und verwüstet. Dieser Blue Space erweist sich auch zunehmend überlebenswichtig, nicht nur für unser aller Wohlbefinden. Nicht nur für uns Menschen. In ihren aktuellen Arbeiten setzt sich die Künstlerin Chili Seitz mit Umwelträumen auseinander, indem sie Fragen nach Grenzen, Besetzung und Bedeutung der Darstellungen dieser Räume stellt. In diesem künstlerisch politisch forschenden Raum befasst sie sich mit dem Element Wasser und seiner Bewegung. Mit Hilfe von Cyanotypie-Fotografie werden Gezeitenräume sowie das schmelzende Eis von Gletschern in einer art ökografischen Spurensuche archiviert. Diese künstlerisch geleitete, immersive Untersuchung schafft neue Einblicke in den gemeinsamen Raum zwischen den Gezeiten und dem archivierten Wasser der Erde. Mit der Cyanotypie wird der Moment des Geschehens, des Schmelzens und der Verwandlung von Eis in Wasser festgehalten. Das Vergehen selbst schreibt sich in das Material ein. Es ist kein Abbild des Eises. Während es schmilzt, erzeugt das Eis immersiv sein Bild selbst. Abseits der Abstraktionen von kontrollierten Studioprozessen wird stattdessen der Gletscher direkt besucht – ein Versuch, die geografische Erkundung als „ökografische“ Druckgrafik weiter zu entwickeln.

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Gefördert von der Freundinnen und Freunden der Heinrich-Böll-Stiftung.