Im Ausstellungs- und Residenzprojekt "A Temporary Dream of Mirrors" arbeiten Künstler*innen aus Rumänien und Deutschland interdisziplinär zusammen. Sie widmen sich Themen an der Schnittstelle von Kunst, Aktivismus, Umwelt und Genderfragen.
![Adina Mocanu ALMO block of flats + Nina ([1975 –] 2024) in the collection of MNAC Bucharest—The National Museum of Contemporary Art, Bucharest, RO](/sites/default/files/styles/var_desktop/public/2025-04/adina-mocan_almo-block-of-flats-plus-nina-foto-serioja-bocsok-_mnac-bucharest_.jpg.jpg?itok=dfXpwiTq)
Die bilateralen Künstlerresidenzen und Ausstellungen beginnen in diesem Jahr mit einer Ausstellung in Berlin im Verein der Berliner Künstlerinnen e.V. 1867 (VdBK 1867). Die Gegenausstellung und Künstlerresidenz in Siebenbürgen, Rumänien, findet 2026 statt. Fünf deutsche und fünf rumänische Künstlerinnen, die interdisziplinär arbeiten, erforschen Themen an der Schnittstelle von Kunst, Aktivismus, Umwelt und Genderfragen. Die bilaterale Zusammensetzung der Projektgruppe führt auch zu neuen Sichtweisen und Themen bezüglich Kultur und Geschichte.
Enge Verbindung zwischen Deutschland und Rumänien
Die Geschichte und Entwicklung Deutschlands und Rumäniens sind einerseits von großen Unterschieden, der langjährigen Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Gesellschaftssystemen in West und Ost und andererseits auch von vielen Gemeinsamkeiten geprägt. Während aktuell eine regelmäßige Migration von Rumänien nach Deutschland stattfindet, gab es im Mittelalter seit dem 12. Jahrhundert eine umfangreiche Migration aus dem Gebiet des heutigen Deutschland, aber auch aus anderen westeuropäischen Regionen (Flandern, Wallonien) nach Siebenbürgen, dem Zentrum und Nordwesten des heutigen Rumänien. Es besteht also eine jahrhundertelange historische und kulturelle Verflechtung, die sich z.B. auch in rumänischen und deutschen Namen für Orte in Siebenbürgen widerspiegelt. Diese wechselseitige Verbindung legt eine künstlerische Auseinandersetzung mit den damit verbundenen Fragen mehr als nahe.
Fokus auf Künstlerinnen
Das Projekt steht in der Tradition des VdBK 1867, Künstlerinnen Sichtbarkeit zu verschaffen. Nach langen Jahren ohne Domizil hat der Verein nun neue Ausstellungsräume in der Eisenacher Straße 118 in Berlin-Schöneberg. In Rumänien gibt es keine vergleichbare Organisation von Bedeutung. Zwar gab es in Rumänien vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts informelle Künstlerkreise für Frauen, aber die ideologischen Zwänge des kommunistischen Regimes verhinderten solche Organisationsformen.
Das Ausstellungsprojekt ist von der Bilateralität geprägt, da 2026 die Künstlerinnen in Rumänien in Siebenbürgen in einer Kirchenburg in Cinsor (deutsch Kleinschenk) zusammenarbeiten und dann auch in Rumänien arbeiten und ausstellen werden.
Residenz und Ausstellung in Berlin, DE: 17. Juli - 10. August 2025
Residenz und Ausstellung in Siebenbürgen, ROU : Juli & August 2026
Ausstellungsort: Verein der Berliner Künstlerinnen e.V. 1867 (Vdbk 1867)
Beteiligte Künstlerinnen: Paula Anke (DE), Marlene Herberth (ROU), Friederike Jokisch (DE), Adina Mocanu (ROU), Marina Oprea (ROU), Raluca Paraschiv (ROU), Renée Renard (ROU), Semra Sevin (DE), Lucy Teasdale (DE), Anja Teske (DE) Kuratorin: Dr. Iris-Carmina Ordean (ROU)