"Cutting Through Rocks" begleitet eine junge iranische Frau bei ihrem täglichen Kampf gegen Patriarchat und ultra-autoritären Gottesstaat – jedoch nicht in den medial vielbeachteten Metropolen, sondern einer kleinen ländlichen Gemeinde.
Für die Deutschlandpremiere des Films "Cutting Through Rocks" im Rahmen des DOK Leipzig Filmfestivals 2025 wurden die beiden Regisseur*innen Sara Khaki Mohammadreza Eyni nach Deutschland eingeladen.
1955 gegründet, ist DOK Leipzig das älteste Dokumentarfilmfestival der Welt. Die Geschichte des Festivals ist durch politische Umbrüche geprägt und eng mit der deutsch-deutschen Vergangenheit verbunden. Während der Festivalwoche im Herbst ist DOK Leipzig in der ganzen Stadt präsent. Zahlreiche Kinos und Veranstaltungsorte werden zu Spielstätten des Festivals, auch am Leipziger Hauptbahnhof zeigen wir jedes Jahr kostenfrei Filme.
Der Film "Cutting Through Rocks" behandelt mehrere gesellschaftlich relevante Themen wie Feminismus und politische Teilhabe. Dazu sagt Jan-Philipp Kohlmann (DOK Leipzig 2025):
„Die Proteste mit dem Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ in Teheran und anderen Großstädten scheinen weit weg von dem Ort, an dem Sara lebt. Doch die Protagonistin dieses Films setzt sich in ihrer ländlichen Gemeinde im Nordwesten des Iran ganz alltagspraktisch für die gleichen feministischen Werte ein. Immer wieder werden wir in Bildern darauf zurückgeführt, dass ihr Vater sie einst – zum Unmut des Dorfes – das Motorradfahren lehrte. Ein kleiner Gefallen mit großer Wirkung: Für Sara ebnete er einen Weg jenseits der patriarchalen Ehe. Mobil auf zwei Rädern arbeitete sie als Hebamme und brachte zahlreiche Mädchen zur Welt, für die sie sich jetzt erneut stark machen will: Zu Beginn des Films und in der Mitte ihres Lebens entschließt sich Sara, als erste Frau in der Geschichte ihrer Kommune für den Gemeinderat zu kandidieren. Ein Schritt, der ihr einerseits begeisterte Unterstützung einbringt; andererseits muss sie offene Feindseligkeiten und eine Anhörung bei den Sittenwächtern der Islamischen Republik über sich ergehen lassen. Sara Khaki und Mohammadreza Eyni fangen in „Cutting Through Rocks“ diese Machtstrukturen und ihre individuelle Wirkung ebenso präzise ein wie Gesten der Solidarität und Selbstbestimmung.“
Die Auseinandersetzung mit einem solchen Film vertieft seine Wirkung erst recht durch die Begegnung mit den Filmschaffenden. Wir schaffen diese Möglichkeit für das Publikum des DOK Leipzig 2025 im Rahmen eines Q&As und mit der Teilnahme der Filmschaffenden. Zudem nehmen die Regisseur*innen an ihrer Deutschlandpremiere teil und kommen ebenso ins Gespräch mit anderen Filmschaffenden.
All das wurde durch die Unterstützung der Freundinnen und Freunde der Heinrich-Böll-Stiftung erst ermöglicht