Die Zivilgesellschaft zieht es nach Brüssel Was Firmen längst verstanden haben, kommt nun auch bei der Zivilgesellschaft an. Wer heute noch mittel- oder langfristig politisch etwas bewegen will, kann nicht mehr nur in der jeweiligen nationalen Hauptstadt aktiv sein. Ob Umwelt- oder Verbraucherschutz oder digitale Zivilgesellschaft – ein großer Teil des Orchesters spielt heute in Brüssel. Von Falk Lüke
Politische Prozesse gegen Punkbands, Blogger und Demonstranten Mit einer politischen Prozesswelle macht der russische Staat Jagd auf die Opposition. Betroffen sind nicht nur der bekannte Blogger Alexej Nawalnyj und die feministische Punkrockband Pussy Riot, sondern auch Teilnehmer der großen Anti-Putin-Demonstration vom 6. Mai. Von Jens Siegert
Russland: "Anders" leben wird immer gefährlicher Bereits in fünf russischen Regionen gibt es Gesetze, die „Propaganda für Homosexualität, Bisexualität und Transsexualität“ unter Strafe stellen. Die staatlich verordnete Diskriminierung passt zum Kurs der Regierung Putin, die auf mehr Offenheit in der Gesellschaft mit Verboten und Strafen reagiert. Die Gesetze finden in weiten Teilen der Bevölkerungen Zuspruch, doch es gibt auch Widerstand. Von Jens Siegert
Überheblichkeit und Ignoranz: Die Untersuchungsberichte zur japanischen Atomkatastrophe Japans Gesellschaft ist aufgewühlt wie seit Jahrzehnten nicht. Vor diesem Hintergrund haben Regierung, Parlament und eine private Initiative drei hochkarätige Untersuchungskommissionen eingesetzt, welche die Katastrophe von Fukushima aufzuklären versuchen. Sie legten im Juli ihre Schlussberichte vor. Von Siegfried Knittel
Sechs Thesen: Bürgerschaftliches Engagement in grüner Perspektive Eine grüne Perspektive begreift bürgerschaftliches Engagement als eine selbstbewusste Form von Verantwortungsübernahme für die Gestaltung von Gesellschaft. Von Adalbert Evers, Dr. Anne Ulrich, Dr. Rudolf Speth und Sybille Volkholz
Kurz vor dem Wahlkampf: Die ukrainische Partei der Regionen macht Druck Blitzschnelle Änderungen von Abstimmungsverfahren, Druck auf unabhängige Medien, Wahlkreiskandidaten und potenzielle Wähler, ein Sprachgesetz, das kaum keiner will, aber jeder instrumentalisiert, und eine Opposition, die sich schon jetzt auf eine Niederlage eingestellt hat: die Ukraine kurz vor dem Beginn des Wahlkampfes. Von Kyryl Savin und Andreas Stein
Europäische Öffentlichkeit dank der Krise? Zwar verschafft die Finanzkrise der EU derzeit erhöhte Aufmerksamkeit. Doch damit eine europäische Öffentlichkeit entstehen kann, muss Europa als Thema auch abseits solcher besonderer Ereignisse präsent sein. Dafür braucht es europäisch agierende Parteien und eine starke Zivilgesellschaft. Von Christian Schwöbel
Selbstverpflichtung reicht nicht: mehr Frauen in Aufsichtsräte Um der männlichen Monokultur in den Chefetagen ein Ende zu setzen, ist eine EU-weite verbindliche Quote unbedingt erforderlich. Ein Beitrag von Franziska Brantner, Mitglied der Grünen im Europäischen Parlament, Von Dr. Franziska Brantner
Sina Weibo: Chinas re-inkarnierte digitale Öffentlichkeit Mit Sina Weibo – dem chinesischen Pendant zu Twitter – ist eine Öffentlichkeit entstanden, die zwischen den Kontrollvorgaben der Behörden und den Vorlieben der Nutzer changiert. Der Ausgang ist offen. Von Lorenz Lorenz-Meyer
Der digitale Gesellschaftsvertrag Die Ablehnung von ACTA war ohne Zweifel eine Entscheidung von weitreichender Bedeutung. Nicht nur für die europäische Demokratie und die Rechte der User, sondern vor allem für diejenigen, die sich ein zukunftsfähiges Recht von Künstler/innen und Autor/innen auf eine angemessene Vergütung wünschen. Nun besteht die große Chance, die berechtigten Interessen aller Beteiligten in Form eines digitalen Gesellschaftsvertrages neu zu regeln. Von Jan Philipp Albrecht