Der Weg zur Reform der Pestizidregulierung in Kenia ist geprägt von Beharrlichkeit: Landwirt*innen, die sich um ihre Gesundheit sorgen, Eltern, die sich Gedanken darüber machen, was auf den Tisch kommt, Zivilgesellschaft und auch Medien weigern sich, angesichts der Blockade von Unternehmen und Politik zu schweigen.

Das Ernährungssystem Kenias steht seit langem im Spannungsfeld zwischen Produktivität und Lebensmittelsicherheit. In den letzten zehn Jahren ist die Besorgnis der Öffentlichkeit über den weit verbreiteten Einsatz hochgefährlicher Pestizide (HHPs) gewachsen, von denen viele in anderen Ländern verboten sind, auf kenianischen Märkten jedoch nach wie vor weit verbreitet sind. Die zunehmenden wissenschaftlichen Belege für einen Zusammenhang zwischen Pestizidexposition und Gesundheitsrisiken sowohl für Beschäftigte in der Landwirtschaft als auch für Verbraucher*innen haben einen langsamen, aber bedeutenden Wandel in der politischen Debatte ausgelöst. Die Ankündigung des Kabinettssekretärs für Landwirtschaft vom Juni 2025, 77 Pestizidprodukte vom Markt zu nehmen und die Verwendung von 202 weiteren Produkten zu beschränken, ist ein wichtiger, wenn auch überfälliger Schritt, um Kenias Agrarmodell mit dem Recht auf Nahrung, Umweltgesundheit und langfristiger Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen.
Der Weg zur Pestizidreform in Kenia verlief jedoch nicht geradlinig. Akteure der Zivilgesellschaft unter der Führung der Route to Food Initiative (RTFI) und Partner wie das Kenya Organic Agriculture Network (KOAN), die Biodiversity and Biosafety Association of Kenya (BIBA-K), die Consumer Grassroot Association (CGA), die Resources Oriented Development Initiative (RODI Kenya) und die Kenya Parliamentary Human Rights Association (KEPHRA) haben durch Forschung, Interessenvertretung, Medienarbeit und Mobilisierung der Öffentlichkeit konsequent auf Fortschritte gedrängt. Veröffentlichungen wie der wissenschaftliche Bericht über Pestizide auf dem kenianischen Markt (2021), der Pestizidatlas Kenia (2022) und Toxic Business (2023) haben sowohl systemische Schwächen in der Regulierung als auch Ungleichheiten aufgedeckt, die in Kenias Abhängigkeit von Agrochemikalien begründet sind. Diese Studien haben in den Medien, im Parlament und in politischen Kreisen weitreichende Debatten ausgelöst und die Pestizidreform nicht nur zu einer technischen oder ökologischen Frage gemacht, sondern zu einer Frage der Gerechtigkeit, die die öffentliche Gesundheit, die Gleichstellung der Geschlechter und die demokratische Rechenschaftspflicht über die politische Gestaltung von Ernährungssystemen betrifft.
Die Pestizidkrise hat strukturelle Ursachen
Die Agrarpolitik Kenias nach der Unabhängigkeit orientierte sich an hochintensiven, industriellen Anbausystemen, die stark von chemischen Düngemitteln und synthetischen Pestiziden abhängig waren. Im Einklang mit der Logik der so genannten Grünen Revolution wurden Schädlingsbekämpfungsmittel als zentrale Lösung für Produktivitätsdefizite eingeführt, und öffentliche Einrichtungen wie das Pest Control Products Board (PCPB) wurden gegründet, um diese Expansion zu steuern. Das Pestizidgesetz von 1982 gab dem PCPB weitreichende Befugnisse zur Regulierung der Einfuhr, Herstellung, des Vertriebs und der Verwendung von Schädlingsbekämpfungsmitteln. Die Zusammensetzung des Gremiums, das sich größtenteils aus Vertreter*innen der Regierung und der Industrie zusammensetzt, hat jedoch in der Vergangenheit unabhängige wissenschaftliche Stimmen und die Beteiligung der Öffentlichkeit marginalisiert.
Zwischen 1986 und 2011 hat Kenia nur 45 aktive Pestizidwirkstoffe auf der Grundlage internationaler Übereinkommen wie der Stockholmer und der Rotterdamer Konvention zurückgezogen, wobei lokale Daten oder Bewertungen des öffentlichen Gesundheitssektors kaum berücksichtigt wurden. Bis 2020 wurde keine umfassende Überprüfung der registrierten Pestizide im Land durchgeführt. Unterdessen nahmen die Berichte über Pestizidrückstände in Lebensmitteln und Wasser zu, wobei vor allem frisches Gemüse wie Grünkohl, Tomaten und Kartoffeln auf lokalen Märkten positiv auf Rückstände verbotener Chemikalien getestet wurde.
Die Situation wurde durch schwache Durchsetzungsmechanismen, begrenzte Laborkapazitäten und unzureichendes Bewusstsein vieler Landwirt*innen noch verschärft. So genannte Agrovet-Läden, oft die einzige Anlaufstelle für technische Beratung für kleinbäuerliche Erzeuger*innen, verkauften Pestizide ohne Einschränkungen oder angemessene Sicherheitsinformationen. Als die Besorgnis der Öffentlichkeit zunahm, wurde klar, dass die Reform der Pestizidpolitik in Kenia nicht nur institutionelle Veränderungen erforderte, sondern auch ein Umdenken darüber, wessen Wissen, Interessen und Rechte das System priorisieren sollte.
Zivilgesellschaftliches Engagement und der Weg zur Food-Kampagne
Die Zivilgesellschaft in Kenia hat einen unverzichtbaren Beitrag zur Reform der Pestizidregulierung geleistet. Insbesondere die Route to Food Initiative (RTFI) hat eine strategische Kampagne geleitet, die Forschung, Medienkommunikation, Rechtsstreitigkeiten, Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Koalitionsbildung miteinander verbindet. Im Jahr 2021 unterstützte die RTFI die Veröffentlichung der wissenschaftlichen Studie über Pestizide in Kenia, in der 29 Wirkstoffe identifiziert wurden, die in Kenia registriert sind, in Europa jedoch aufgrund von Gesundheits- und Umweltrisiken bereits verboten sind. Im Jahr 2022 folgte der kenianische Pestizidatlas, ein wegweisender Bericht, der unter anderem Pestizidrückstände in Lebensmitteln thematisiert und sie mit in Kenia verkauften HHPs in Verbindung bringt.
Diese Ergebnisse wurden durch öffentliche Foren, Fernseh- und Radiobeiträge, politische runde Tische und Online-Medienberichte verbreitet. Im Jahr 2023 veröffentlichte RTFI den Bericht Toxic Business, in dem die politische Ökonomie des Pestizidimports, die regulatorische Vereinnahmung und der Einfluss internationaler Agrarchemieunternehmen detailliert beschrieben werden. Der Bericht dokumentierte, wie Kenia zu einer Deponie für verbotene Chemikalien geworden war, von denen viele von europäischen Unternehmen stammten, und hob die Doppelmoral im Umgang mit der Agrarchemieindustrie hervor.
Durch strategische Rechtsstreitigkeiten und parlamentarisches Engagement trug RTFI dazu bei, die Pestizidreform auf die legislative Agenda zu setzen. Insbesondere hat der parlamentarische Gesundheitsausschuss Anhörungen einberufen, in denen zivilgesellschaftliche Gruppen nachdrücklich ein Verbot von HHPs forderten. Diese Bemühungen legten den Grundstein für die Ministerialmaßnahme vom Juni 2025, die von öffentlichen Erklärungen begleitet wurde, in denen die Rolle der Bürgerbeteiligung bei der Gestaltung von Regierungsentscheidungen anerkannt wurde.
Beweis für die Forderung der RTFI: Die Nyandarua-Kartoffelstudie
Die langjährige Lobbyarbeit der Route to Food Initiative (RTFI) im Bereich hochgefährlicher Pestizide fand 2025 empirische Bestätigung, als Wissenschaftler*innen der Egerton University eine bahnbrechende Studie über Pestizidrückstände in Kartoffeln aus dem Bezirk Nyandarua, einer der größten Kartoffelanbauregionen Kenias, veröffentlichten. Die im Journal of Food Protection veröffentlichte Studie deckte die Realität des Pestizidmissbrauchs auf landwirtschaftlichen Betrieben auf. Das Forschungsteam befragte 275 Landwirt*innen und untersuchte Kartoffelproben. Dabei stellte sich heraus, dass fast alle Betriebe wöchentlich synthetische Pestizide einsetzten und häufig Fungizide, Insektizide und Herbizide mischten, ohne die Sicherheitshinweise zu beachten. Entscheidend war, dass Rückstände der verbotenen Insektizide Chlorpyrifos und Fenitrothion in Mengen nachgewiesen wurden, die über den Grenzwerten der EU und des Codex Alimentarus lagen.
Die Reaktionen kamen schnell und polarisierten. Nationale Medien verbreiteten die Ergebnisse, zivilgesellschaftliche Gruppen verwiesen darauf als Bestätigung früherer RTFI-Berichte, während lokale Politiker*innen in Nyandarua der Forschungsgruppe wirtschaftliche Sabotage vorwarfen. Der Landwirtschaftsausschuss des Senats berief dringende Anhörungen ein, und die Forderungen nach einer koordinierten Reaktion auf den Missbrauch von Pestiziden, die von der Schulung der Landwirt*innen bis zur Reform der Zulassung und Zertifizierung von Agrovet-Läden reichten, wurden lauter.
Die Kartoffelstudie aus Nyandarua hat nicht nur ein lokales Risiko für die Lebensmittelsicherheit aufgedeckt, sondern auch die umfassendere Krise verdeutlicht, vor der RTFI seit Jahren warnt. Sie hat auch die Lücken in der Durchsetzung aufgezeigt, die es ermöglicht haben, dass der Missbrauch von Agrarchemikalien trotz zunehmender wissenschaftlicher Beweise und politischer Versprechen weiterbesteht.
Regionale Resonanz im Einklang mit den RTFI-Ergebnissen: Gefahren für den Gartenbau in Uganda
Ein Blick nach Uganda zeigt, dass Kenia mit seinen Herausforderungen nicht allein war. Ein Bericht von Wageningen Environmental Research aus dem Jahr 2023 analysierte über 700 Pestizidwirkstoffe in Gemüse aus ugandischen Märkten und deckte 19 verschiedene Rückstände auf, darunter Acetamiprid, Profenofos und Cypermethrin, von denen einige die Grenzwerte der EU und des Codex Alimentarius für maximale Rückstände überschritten. Eine separate Studie in Kampala, der Hauptstadt Ugandas, verzeichnete Pestizidrückstände in 95,6 % der Proben von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, darunter Organophosphate wie Volta, Entrephate und Acephate, Carbamate, Pyrethroide sowie Neonicotinoide wie Imidacloprid.
Was diese Studie für Kenia besonders relevant macht, ist die Tatsache, dass ihre Ergebnisse weitgehend mit den Erkenntnissen und politischen Forderungen der Route to Food Initiative (RTFI) übereinstimmen. In beiden Kontexten besteht eine erkennbare Diskrepanz zwischen den politischen Absichten und den Realitäten des Marktes. Pestizide sind auch lange nach ihrem Verbot in wichtigen Exportmärkten weiterhin im Umlauf, und sowohl Kleinbäuer*innen als auch Verbraucher*innen sind sich der gesundheitlichen Auswirkungen der Rückstandsakkumulation weitgehend nicht bewusst.
Darüber hinaus untermauert diese regionale Perspektive das strukturelle Argument der Befürworter von Ernährungsgerechtigkeit: Die Regulierung von Pestiziden in Ostafrika erfordert nicht nur strengere Gesetze, sondern auch eine grundlegende Neuausrichtung der Strategien zur Entwicklung der Landwirtschaft. So haben sowohl Uganda als auch Kenia den marktorientierten Gartenbau als Weg zu Ernährungssicherheit und Einkommen im ländlichen Raum begrüßt, doch ohne ausreichende Schutzmaßnahmen sind genau diese Märkte zu Kanälen für chemische Kontamination geworden.
Wichtig ist, dass die Gefahren für den Gartenbau in Uganda ein Spiegelbild des Pestizid-Dilemmas in Kenia sind. Dies bestätigt die Rufe nach Gerechtigkeit, die in der Arbeit von RTFI zum Ausdruck kommen – nicht als isolierte Beschwerden, sondern als Teil eines strukturellen Musters in der gesamten Region. Regionale Solidarität, Wissensaustausch und harmonisierte Reformen sind nun entscheidend für den Aufbau eines Ernährungssystems, das zur Produktion sicherer Lebensmittel führt, die das Ökosystem der landwirtschaftlichen Betriebe schonen und sozial gerecht sind.
Die Regierung ändert ihren Kurs in Teilen, mit großer Symbolwirkung
Die Ankündigung von 2025, 77 Pestizide vom Markt zu nehmen und 202 weitere zu beschränken, war ein Meilenstein. Sie folgte auf jahrelangen Druck aus der Wissenschaft, von Aktivist*innen und besorgten Bürger*innen. Die Entscheidung basierte auf Bestimmungen des Business Laws (Amendment) Act von 2024, der die Registrierung von Pestiziden verbot, die in ihren Herkunftsländern bereits verboten waren. Das Landwirtschaftsministerium passte sich schließlich den globalen Normen an und erkannte an, dass Pestizide, die anderswo verboten sind, im kenianischen Lebensmittelsystem nicht verwendet werden dürfen.
Die Reform ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Während die verbotenen Produkte nicht mehr legal vermarktet werden dürfen, werden die eingeschränkten Produkte weiterhin ohne strenge Zulassungs-, Verschreibungs- oder Aufklärungsvorschriften für Landwirt*innen verkauft. Es gibt keinen klaren Mechanismus für die sichere Entsorgung verbotener Bestände, und über die Gründe, Risiken und Alternativen wurde nur begrenzt öffentlich informiert. Darüber hinaus fehlt es dem PCPB weiterhin an einer gesetzlichen Verpflichtung zur regelmäßigen Überprüfung der Produktsicherheit, und seine Zusammensetzung bleibt weitgehend unverändert, was Fragen hinsichtlich der langfristigen Rechenschaftspflicht und der Wirksamkeit der Reform aufwirft.
Auf Kreisebene ist das Bild uneinheitlich. Die Landwirtschaft ist dezentralisiert, und von den Kreisen wird erwartet, dass sie eine führende Rolle bei der Beratung, der Sensibilisierung für Pestizide und der Unterstützung der Landwirt*innen übernehmen. Die meisten haben jedoch keine Rechtsvorschriften oder institutionellen Rahmenbedingungen entwickelt, um diesen Auftrag in die Tat umzusetzen. Die Berater*innen sind nach wie vor überlastet und Agrovet-Läden dienen oft als wichtigste, aber schlecht regulierte Quelle für Beratung zu Pestiziden. Einige wenige Bezirke zeichnen sich durch fortschrittliche Maßnahmen aus: Murang'a hat mit seinem 2024 verabschiedeten Agrarökologie-Gesetz einen Rechtsrahmen geschaffen, der Pestizidbeschränkungen mit der Schulung von Landwirt*innen im integrierten Pflanzenschutz verbindet, während die 2025 eingeführten Agrarökologie-Richtlinien von West Pokot sicherere Betriebsmittel und ökologische Praktiken fördert. Dies sind jedoch Ausnahmen, und die Mehrheit der Bezirke stützt sich weiterhin ausschließlich auf nationale Vorschriften, wodurch die lokale Pestizidpolitik schwach und inkonsistent bleibt.
Bessere Pestizidregulation und gerechtes Ernährungssystem: Geht das?
Im Mittelpunkt der Pestiziddebatte in Kenia steht die Frage der Gerechtigkeit. Vier Dimensionen der Ernährungsgerechtigkeit sind dabei besonders relevant: Verteilung von Kosten und Gewinnen, Registrierungsverfahren, Inklusivität in Bezug indigenes und Praxiswissen sowie Entschädigungen für Betroffene.
Verteilungsgerechtigkeit betrifft die Frage, wie die Lasten und Vorteile von Pestiziden verteilt werden. In Kenia tragen Kleinbäuer*innen, Landarbeiter*innen und Verbraucher*innen die Gesundheitsrisiken, während Agrarchemieunternehmen die Gewinne einstreichen. Auf Agrarbetrieben sind Familienangehörige, darunter Frauen und Kinder, durch die Exposition über Lebensmittel, Wasser und Boden unverhältnismäßig stark betroffen.
Bei der Verfahrensgerechtigkeit geht es darum, wer entscheidet. Seit Jahrzehnten wird die Regulierung von Pestiziden von technokratischen Prozessen und von Anträgen der Industrie dominiert. Zivilgesellschaftliche Kampagnen haben dieses Ungleichgewicht aufgedeckt und fordern partizipative Registrierungsverfahren, öffentlichen Zugang zu toxikologischen Daten und unabhängige Aufsichtsbehörden.
Inklusivität erfordert Sichtbarkeit und Respekt für das Wissen und die Erfahrungen marginalisierter Gruppen, insbesondere von Bäuerinnen und indigenen Gemeinschaften, deren agrarökologische Praktiken sicherere und widerstandsfähigere Alternativen bieten. Diese Stimmen werden jedoch selten in die Gestaltung oder Umsetzung der Pestizidpolitik einbezogen.
Reparative Gerechtigkeit geht noch weiter und fordert Rechenschaft für vergangene Schäden. Der fortgesetzte Verkauf von HHPs auf kenianischen Märkten, selbst nach ihrem Verbot in anderen Ländern, kommt einer Form von Umwelt- und Gesundheitsgewalt gleich. Reparative Gerechtigkeit erfordert nicht nur den Rückzug der Politik, sondern auch Investitionen in Alternativen: Schulungen für Landwirt*innen, Unterstützung der agrarökologischen Transformation durch die Bezirksregierungen und Entschädigungen für pestizidbedingte Erkrankungen.
Wie der agrarökologische Wandel gelingen kann
Der Kampf um die Regulierung von Pestiziden in Kenia steht symbolisch auch für die allgemeine Spannung zwischen industrieller Landwirtschaft und menschenrechtsbasierten Ernährungssystemen. Die jüngsten Reformen sind zwar ein Zeichen des Fortschritts, reichen aber nicht aus, um Gerechtigkeit zu schaffen. Eine echte Transformation erfordert die Verankerung von Agrarökologie, öffentlicher Rechenschaftspflicht und Bürgerbeteiligung im Zentrum der Politik.
Die nächste Phase der Pestizidreform muss über das Verbot von Produkten hinausgehen. Sie muss sichere Entsorgungssysteme, die Regulierung von Agrovet-Verkaufsstellen, die Unterstützung der Landwirt*innen beim Übergang und eine lokalisierte Überwachung umfassen. Die Bezirke müssen mit rechtlichen Rahmenbedingungen und technischen Kapazitäten ausgestattet werden, um ein integriertes Schädlingsmanagement umzusetzen und ökologische Alternativen zu fördern.
Vor allem muss die Reform auf Gerechtigkeit ausgerichtet sein und sicherstellen, dass das Recht auf Nahrung, Gesundheit und ökologische Nachhaltigkeit für alle gewahrt bleibt. Kenia hat nun die Möglichkeit, mit gutem Beispiel voranzugehen und zu zeigen, dass Ernährungsgerechtigkeit nicht nur möglich, sondern für ein widerstandsfähiges Ernährungssystem auch notwendig ist.
Quellen (zitiert im Artikel)
- Ronner, E., Van der Poel, M., & Van Reemst, L. (2023).Exploratory study on pesticide residues on fresh vegetables from markets in Uganda. Commissioned by the Agricultural Counsellor of the Dutch Embassy in Uganda. Wageningen University & Research.
- Route to Food Initiative (RTFI). (2021). Scientific Assessment of Pesticides in the Kenyan Market. Nairobi: Heinrich Böll Stiftung.
- Route to Food Initiative & Heinrich Böll Stiftung. (2023).Toxic Business: Highly Hazardous Pesticides in Kenya. Nairobi: Heinrich Böll Stiftung.
- Ssemugabo, C., Nkuba, J., Lukwago, D., Ndejjo, R., Muwonge, A., Atuhaire, L. K., & Musoke, D. (2022). Assessment of health risks posed by consumption of fruits and vegetables with pesticide residues in Kampala Metropolitan Area, Uganda.Food Safety and Risk, 10(1), 90.
- Kanario, M., Njue, H., & Wanjiru, E. (2025). Assessment of Pesticide Residues in Potatoes in Nyandarua County, Kenya. Journal of Food Protection, 88(3), 415–427.
- Ministry of Agriculture and Livestock Development (MoALD).(2025). Press Statement on Withdrawal and Restriction of Pesticide Products. Nairobi, June 2025.
Weitere Leseempfehlungen
- FAO & WHO. (2020). International Code of Conduct on Pesticide Management: Guidelines on Highly Hazardous Pesticides. Rome: FAO.
- PAN International. (2021). List of Highly Hazardous Pesticides (HHPs). Pesticide Action Network.
- Human Rights Watch. (2023). “A Toxic Legacy”: Exposure to Hazardous Pesticides in Africa’s Agricultural Sector.
- Heinrich Böll Stiftung. (2024). Pesticide-Free Agriculture: A Farmer’s Resource Guide. Nairobi: Heinrich Böll Stiftung Kenya Office.
- European Food Safety Authority (EFSA). (2022). Cumulative Risk Assessment of Pesticide Residues in Food.
- Mutua, J., & Wafula, D. (2022).The Informal Agrovet Sector and the Challenge of Safe Pesticide Use in Kenya. Journal of African Agrarian Studies, 17(2), 221–239.
- Mahiaini, R. & Mwangome, P. (2023). Public Health Implications of Unregulated Pesticide Trade in Kenya: A Cross-Sectoral Analysis. African Journal of Food Safety, 5(1), 11–23.