Srebrenica - Erinnerungen für die Zukunft
Am 11. Juli 2020 jährt sich zum fünfundzwanzigsten Mal das Massaker von Srebrenica. Bereits vor fünfzehn Jahren erinnerte die Heinrich-Böll-Stiftung mit einer Fotoaustellung an dieses schreckliche Ereignis. Ein Blick in unser Archiv.
Annähernd zehntausend bosnisch-muslimische Männer und Jungen wurden in der von UN-Soldaten bewachten „Schutzzone“ ermordet, zehntausende Frauen, Kinder und Alte deportiert. Das größte Verbrechen in Europa nach dem zweiten Weltkrieg fand unter den Augen der Weltöffentlichkeit statt – eine Schande für Europa und die Vereinten Nationen. Noch heute leben tausende Überlebende in Flüchtlingslagern, ohne Aussicht auf Rückkehr.
Die Ereignisse vom Juli 1995 erschütterten die internationale Politik, sie stellten die Routinen der politischen Weltordnung, der Vereinten Nationen und des Völkerrechts in ihrer bis dahin geltenden Form in Frage. Bis heute haben diese Fragen nichts von ihrer Aktualität eingebüßt; sie sind durch die Geschehnisse im Kosovo, in Ruanda oder im Sudan eher noch dringlicher geworden.