Gabun: Heldengedenken Veröffentlicht: 13. August 2010 Der Jahrestag des 17. August 1960 ist für mich keineswegs ein Festtag wie andere. Ich lebe in Libreville, der Hauptstadt Gabuns. Doch meine Heimat, die Provinz Nyanga im Süden des Landes, hat traumatische Erfahrungen mit dem Widerstand – eigentlich einem richtigen Krieg – gegen den kolonialen Vormarsch in den Jahren 1905 bis 1909 gemacht. Von Jean Divassa Nyama
Zentralafrikanische Republik: Fürs Erste unabhängig Veröffentlicht: 13. August 2010 Als einer, der so alt ist wie sein Land - ich wurde 1960 geboren, im selben Jahr, in dem die Zentralafrikanische Republik unabhängig wurde - gehöre ich zu denen, die denken, dass den Staaten Afrikas die Unabhängigkeit zu früh gewährt wurde. Von Jean-Pierre Mara
Tchad - Fluch der Finsternis? Veröffentlicht: 4. August 2010 Fort-Lamy, das heutige N'Djamena, in der Nacht vom 10. auf den 11. August 1960. Premierminister François Tombalbaye ruft gerade die Unabhängigkeit des Staates Tschad aus, als ein Stromausfall ihn dazu zwingt, die Rede im Schein einer Taschenlampe zu beenden. Die letzten Zuckungen eines im Sterben liegenden Kolonialismus? Von Nétonon Noël Ndjékéry
Dichter und Lenker – Eine Ideengeschichte Afrikas nach 1960 Veröffentlicht: 3. August 2010 Intellektuelle und die Politik: in Afrika eine ganz besondere amour fou. Von den „Dichterfürsten“ der Unabhängigkeitsbewegung bis zu den regimekritischen Stimmen heute zeichnet Carlos Lopes nach, wo es Afrikas Geistesgrößen gelang, sich aus dem Paternalismus der Kolonialzeit zu lösen - und wo sie heute in alte und neue Abhängigkeiten verstrickt bleiben. Von Carlos Lopes
500 Jahre Eurafrika - Bilanz einer heiklen Beziehung Veröffentlicht: 2. August 2010 Die Kolonisierung Afrikas durch Europa war nur eine relativ kurze Phase in der Menschheitsgeschichte Afrikas - doch sie prägt das Leben der Afrikanerinnen und Afrikaner bis heute. Seit einigen Jahrzehnten findet indes eine gegenläufige Entwicklung statt. Immer mehr Afrikaner wandern nach Europa aus. Eine Bilanz der Beziehungen zwischen Afrika und Europa Von Wilfried N’Sondé.
Republik Kongo - Von der Wiedererlangung der Würde Veröffentlicht: 2. August 2010 Bereits als Kind habe ich verstanden, dass der 15. August 1960 ein sehr wichtiges Datum für den Kongo ist: der Tag, an dem der Kongo die Unabhängigkeit erlangte. Für die Generation meines Vaters, die das koloniale System miterlebt hat, hat dieser Tag den Status beider Seiten grundlegend verändert. Von Wilfried N’Sondé
Elfenbeinküste - das Verschwinden meines Vaters Veröffentlicht: 2. August 2010 Ich war ein Jahr und acht Monate alt, als mein Land, die Elfenbeinküste, seine Unabhängigkeit erlangte. Ich habe nicht die blasseste Erinnerung daran. Hingegen erinnere ich mich sehr gut, dass der Tag der Unabhängigkeit während meiner Kindheit der zweite große Feiertag des Jahres war. Von Venance Konan
Burkina Faso - Versagen und Verschwendung Veröffentlicht: 30. Juli 2010 Was lässt sich über 50 Jahre Unabhängigkeit in Burkina Faso sagen? Tausende Frauen laufen immer noch barfuss; viele Familien leiden noch an Hunger; 46 % der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze; weniger als die Hälfte aller Kinder im Schulalter besuchen eine Schule; fast 87 % der Erwachsenen, Männer wie Frauen, sind Analphabeten. Von Alfred Sawadogo
Niger - elektronische Spielzeuge statt Traktoren Veröffentlicht: 30. Juli 2010 Die Euphorie um die Gedenkfeiern zum 50. Jahrestag der Unabhängigkeit meines Landes verwundert mich und macht mich wütend, zumal wenn ich die Dinge unter dem einzigen Blickwinkel betrachte, der zählt: unter jenem der Würde des Menschen und der nationalen Souveränität. Von Alfred Dogbé
Benin - Die Dinge belasten den Menschen, aber Hauptsache, man bleibt obenauf Veröffentlicht: 30. Juli 2010 Wenn mein Cousin Robert es so weit bringt, eine solche Redensart von sich zu geben, dann kann man annehmen, dass diverse Unglücke ihm im großen Stil widerfahren sind. Seit heute Morgen, derweil er gerade seine fünfzig Kerzen auspustete, sorgten Nachrichten, deren Existenz sein Gewissen eher unterdrückt hatte, dafür, dass seine Moral einen empfindlichen Kratzer bekam. Von Florent Couao-Zotti