I wie Ikonen - Über Bildmacht in Zeiten der Hyperöffentlichkeit - mit Herlinde Koelbl

Vortrag

Am 11. Mai 2015 analysierte die Fotografin und Dokumentarfilmerin Herlinde Koelbl in der Heinrich-Böll-Stiftung, warum Fotos  ikonisch werden und die Macht der Inszenierung im politischen Bild.

Im irakischen Gefängnis Abu Ghuraib steht ein Mann auf einer Kiste, eine Kapuze über dem Kopf. Er trägt einen dunklen Umhang, Drähte sind an seinen Händen befestigt. Jeder und jede kennt dieses Foto. Es ist eine Chiffre geworden für den moralischen Bankrott der USA unter George W. Bush. Das Foto ist eine moderne Ikone.

Am 11. Mai 2015 hielt die Fotografin und Dokumentarfilmerin Herlinde Koelbl in der Heinrich-Böll-Stiftung den Vortrag "Ikonen - Über Bildmacht in Zeiten der Hyperöffentlichkeit". Sie analysierte, warum Fotos wie das des Gefolterten von Abu Ghuraib, der nackten Kommune 1 oder das Konterfei Che Guevaras ikonisch werden, während hunderttausend andere kaum die individuelle und kollektive Wahrnehmungsschwelle überschreiten. Die Fotografin sprach über die Macht der Inszenierung im politischen Bild und den ikonographischen Vorsprung der USA. 

Herlinde Koelbl arbeitet seit über dreißig Jahren als Fotografin und Dokumentarfilmerin. Für ihre Langzeitstudie "Spuren der Macht - Die Verwandlung des Menschen durch das Amt" porträtierte sie über einen Zeitraum von acht Jahre Politikerinnen und Politiker.

Video-Mitschnitt der Veranstaltung am 11. Mai 2015

 

Ikonen - Über Bildmacht in Zeiten der Hyperöffentlichkeit - Heinrich-Böll-Stiftung

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In der Reihe „Auf der Höhe – Diagnosen zur Zeit“ befragt die Grüne Akademie Intellektuelle zu zentralen gesellschafts- und kulturdiagnostischen Stichworten unserer Zeit, um aus verschiedenen disziplinären Richtungen interessante Perspektiven auf unsere Gegenwart zu eröffnen - von A wie Authentizität über D wie Drastik, J wie Jugend, ewige bis R wie Retro und Z wie Zombie.