37. Friedensfilmpreis auf der 72. Berlinale: Die Jury

Preisverleihung

Der 37. Friedensfilmpreis wird im Rahmen der 72. Berlinale am Sonntag, den 20. Februar 2022 um 17 Uhr im Hackesche Höfe Kino Berlin verliehen. Der Preis geht an ein Werk, das die ästhetischen Mittel des Films in besonderer Weise in den Dienst des friedlichen Miteinanders und des sozialen Engagements stellt.

Die Mitglieder der Jury des Friedensfilmpreises 2022 sitzen an einem Tisch, ein Mitglied ist auf einem Laptop-Bildschirm zu sehen
Teaser Bild Untertitel
Die Jury 2022: Peter Steudtner, Yulia Lokshina, Gerd Brendel (vlnr), Jean Peters (auf dem Bildschirm)

  Die Jury kurz vorgestellt:

Gerd Brendel

Gerd Brendel, geboren 1961 ist Journalist und Theologe. Er arbeitet als Autor und freier Redakteur für öffentlich-rechtliche Hörfunkprogramme. Zu seinen Schwerpunkten gehören Theater, Film, Religion, Kultur - und Sozialpolitik.

"All the world's a stage, And all the men and women merely players“. Mit Hintergrundberichten und Kritiken zu Theater und -Filmproduktionen bespielt er seine Alltagsbühne. Die großen Dramen erzählt er in Reportagen und Radio-Features. Die Stoffe dafür findet er während mehrmonatiger Recherchereisen oder vor seiner eigenen Berliner Wohnungstür. Zu seinen Protagonisten zählten das Yes-Men Kollektiv, Sufis in Pakistan oder Schriftsteller und Drehbuchautoren in Melbourne und Bombay. Am liebsten erzählt Gerd Brendel die Geschichte seiner Freunde. Seit mehreren Jahren produziert er gemeinsam mit Kolleg*innen den Podcast: „Küchenradio“. 2006 wurde das Format für den „Grimme online award“ nominiert. Von 1998 bis 2017 berichtete Gerd Brendel für die beiden Programme von Deutschlandradio und dem SWR von der Berlinale.


Yulia Lokshina

Yulia Lokshina, geboren 1986 in Moskau, studierte Dokumentarfilmregie an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Sie beschäftigt sich mit non-fiktionalen Erzählformen im Film, manchmal im Grenzbereich zur Forschung und arbeitet gerne in offenen Formationen mit befreundeten Künstler*innen. 2020 waren ihre filmischen Arbeiten in der Ausstellung „Risikogruppen“ im städtischen Kunstraum AKT; in Pforzheim zu sehen.

Ihr Abschlussfilm „Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit“ (2020) befasste sich mit Werkvertragsarbeit und Arbeitsmigration aus dem europäischen Osten in der deutschen Fleischproduktion und Fragen der gesellschaftlichen Teilhabe und wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Preis der deutschen Filmkritik 2020. Nach ihrem Studium hat sie eine künstlerische Promotion zu dokumentarischer Adaption an der Filmuniversität Babelsberg begonnen.


Jean Peters

Jean Peters erforscht mit dem Peng! Kollektiv neue Taktiken und Strategien der politischen Mobilisierung, ist Mitbegründer der Bewegung Seebrücke und arbeitet als freier Autor, u.a. beim Neomagazin Royale.

Zusammen mit Peng! hat sich Peters in spektakulären Aktionen u.a. ungefragt als Pressesprecher von Google und Vattenfall ausgegeben, hat im Namen von „Heckler und Koch“ einen Waffenrückruf in den USA gestartet und organisierte einen Aussteigerverein für Geheimdienstmitarbeiter*innen.

Seine Arbeiten wurden unter anderem auf der Berlin Biennale und der Athener Biennale gezeigt. 2018 erhielt er zusammen mit Peng! den Aachener Friedenspreis. Er gibt regelmäßig Hochschulseminare, u.a. an der Hochschule Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg oder der Universität für angewandte Kunst in Wien zu Formen des eingreifenden Journalismus.

Jean Peters konnte leider kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Auswahl/Entscheidung der Jury teilnehmen.


Porträt von Peter Steudtner

Peter Steudtner, geboren 1971 in Berlin, ist Trainer und Berater für gewaltfreie Konflikttransformation und Sicherheit für Menschenrechtsverteidiger*innen. Gleichzeitig arbeitet er als Dokumentarfilmer und -fotograf (https://panphotos.org). 

Sein Engagement zu "Holistischer Sicherheit" für Aktivist/innen (Mitautor des "Holistic Security Guide"), unter anderem als Digital Integrity Fellow für DDP/HIVOS, brachte ihn 2017 wegen angeblichen Terrorismusverdachts gemeinsam mit türkischen Menschenrechtsverteidiger*innen für 113 Tage in türkische Haft (#Istanbul10). Die Erfahrungen dieser Zeit und des fortlaufenden Gerichtsprozesses verarbeitet und verwandelt er zu weiteren "Holistic Security"-Handreichungen und  in Formen künstlerischer Positionen.