Büro Santiago de Chile - Chile, Peru, Bolivien

2008 wurde das Regionalbüro Cono Sur der Heinrich-Böll-Stiftung in Santiago de Chile eröffnet. Es kümmert sich, vor allem in Argentinien, Chile, Uruguay und Paraguay, um „Entwicklungsmodelle, Territorium, Natürliche Ressourcen und Klimapolitik“. Dazu kommt ein Programm zu „Demokratie und Menschenrechte“.

Nach der katastrophalen ökonomischen und sozialen Krise, vor allem in Argentinien und Uruguay, hat die Region nun seit mehreren Jahren wieder hohe Wachstumsraten. In Verbindung mit sozialpolitischen Maßnahmen der linksliberalen Regierungen wurde dadurch extreme Armut reduziert. Dennoch stellen die weiterhin außerordentlich tiefe soziale Spaltung sowie ungenügende Gesundheits- und Bildungsangebote nicht nur in Argentinien und Uruguay, sondern auch in Chile, eine enorme politische Herausforderung für die demokratischen Systeme dar. Die traditionellen Parteien und politischen Eliten haben hierfür noch keine überzeugenden Antworten gefunden.

Die wirtschaftliche Erholung beruht vor allem auf dem boomenden Export landwirtschaftlicher Produkte. Ursachen sind die stark gestiegende Nachfrage nach Agrotreibstoffen und weiteren Produkten auf den Weltmärkten und, insbesondere in Argentinien, eine gezielte Währungspolitik und indirekte Subventionen. Der Boom führt jedoch zu noch mehr Monokulturen und einer Konzentration von Landbesitz – und damit zu großen ökologischen und sozialen Folgeschäden. Dass über diese Zusammenhänge verstärkt diskutiert wird, ist nicht zuletzt der kontinuierlichen Arbeit der Stiftung und ihrer Partner zu diesen Themen zu verdanken.

In der gesamten Region führen Wachstum und Exporte zu einer sich verschärfenden Energiekrise. Versorgungsengpässe und die einseitigen Kündigungen von Lieferverträgen haben zu regionalen Spannungen geführt und auf nationaler Ebene zu einer Politik, die weiterhin auf Erdgas, Großstaudämme, Kohle und sogar Atomkraft setzt. Hiergegen entwickelt das Stiftungsprogramm „Cono Sur Sustentable“ länderspezifische Strategien für Nachhaltige Energiepolitik und verbindet dies mit Lobbying. In Chile kam so durch das von der Stiftung geförderte Programm „Chile Sustentable“ ein Gesetz zur Einführung Erneuerbarer Energien zustande, das Vorbildcharakter für die gesamte Region hat.

Die Partnerorganisationen im Programm „Cono Sur Sustentable“:

Kooperationen in der Programmkomponente „Demokratie und Menschenrechte“:

 

Leitung:
Gitte Cullmann

Kontakt:
Büro Santiago de Chile - Chile, Peru, Bolivien
Fundación Heinrich Böll
Gitte Cullmann
Avenida Francisco Bilbao 882
Providencia
Santiago de Chile

Telefon: 0056-2-2584 0172     
E-Mail : info@cl.boell.org

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