Das Regionalbüro Zentralamerika der Heinrich-Böll-Stiftung verlagert ab dem Jahr 2026 seinen Sitz nach Guatemala Stadt. Nach 30 Jahren erfolgreicher Zentralamerika-Arbeit aus San Salvador musste das dortige Büro 2025 aufgrund des erlassenen „Agentengesetzes“ stillgelegt werden. Als Auslandsbüro einer gemeinnützigen deutschen politischen Stiftung, die der Partei Bündnis 90/Die Grünen nahesteht, arbeiten wir für den Schutz unseres Planeten, für Menschenrechte und für mehr ökologische und soziale Gerechtigkeit.

Das Regionalbüro Zentralamerika arbeitet zusammen mit Partnerorganisationen aus El Salvador, Costa Rica, Guatemala, Honduras und Nicaragua, die für nachhaltige, gerechte, freie, vielfältige und inklusive Gesellschaften kämpfen und die Beteiligung der Zivilgesellschaft an politischen Entscheidungsprozessen unterstützen. Als grüner Think Tank und Zukunftswerkstatt erarbeiten wir Diskussionsbeiträge aus Forschung und lokaler Erfahrung zu den Herausforderungen sozial-ökologischer Transformation, der partizipativen Demokratie, gegen die Einschränkungen der Pressefreiheit und für rechtsstaatliche Strukturen. Wir schaffen zivilgesellschaftlichen und politischen Akteuren in ihren Ländern und im Exil Raum für den Dialog über Reformen zur Überwindung von Diskriminierung und Ungerechtigkeit und über Vorschläge sozial- und ökologisch gerechter Gesellschafts- und Produktionsmodelle. Wir unterstützen die Aus- und Fortbildung von Führungskräften, Geschlechtergerechtigkeit und integrieren das Recht auf Diversität in alle Programme.
Demokratie und Menschenrechte
In der Demokratiekomponente arbeiten wir gemeinsam mit Akteuren der demokratischen Zivilgesellschaft Zentralamerikas an der Bildung strategischer Allianzen gegen wachsende autoritäre und antifeministische Entwicklungen. Gemeinsam fördern wir junge Führungspersönlichkeiten und setzen auf transformative Kommunikationsstrategien, um demokratische Reformen und zukunftsweisende Ideen aus feministischer Perspektive zu stärken.
Transnational organisierte, antifeministische Bewegungen gefährden zunehmend die Menschenrechte – insbesondere jene von Frauen, LGBTIQ+-Personen und weiteren marginalisierten Gruppen. Menschenrechtsorganisationen stehen unter wachsendem Druck und sehen sich verstärkten Angriffen und Repressionen ausgesetzt. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen setzen wir uns für den Schutz sexueller und reproduktiver Rechte und für das Recht auf Diversität als zentrales Element menschlicher Würde ein.
Wir fördern eine Kultur des Respekts und stellen diskriminierende Denkweisen – rassistisch, sexistisch, homo- und transfeindlich oder religiös-fundamentalistisch geprägt – konsequent infrage.
Unsere Arbeit basiert auf Fachgesprächen, Beratungsangeboten sowie Veranstaltungen auf nationaler und regionaler Ebene. Um demokratische Kräfte auch in einem zunehmend autoritären Umfeld wirksam zu unterstützen, setzen wir auf starke Allianzen für gute Regierungsführung. Dabei gewinnt die regionale Vernetzung lokaler Organisationen und politischer Entscheidungsträgerinnen – unterstützt von Medien und Expertinnen – zunehmend an Bedeutung.
Sozial-ökologische Transformation
Das Regionalbüro Zentralamerika der hbs arbeitet gezielt mit ökofeministischen Organisationen und zivilgesellschaftliche Allianzen, die sich für sozial-ökologische und gerechte Umwelt- und Wirtschaftsmodelle einsetzen. Dabei werden lokale Gemeinschaften, insbesondere indigene Gruppen, gestärkt und ihre Rechte sowie Territorien verteidigt. Der Austausch von Erfahrungen und die Förderung transnationaler Allianzen spielen dabei eine zentrale Rolle.
Die Partnerorganisationen der hbs stärken Netzwerke durch Kapazitätsaufbau in Organisationsmanagement, territorialem Monitoring, politisch-rechtlichen Analysen und strategischer Kommunikation. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung von Frauen in Führungsrollen sowie historisch marginalisierten Gruppen, die sich für Umwelt- und Ökofeminismus einsetzen.
Diese Aktivitäten konsolidieren bestehende Allianzen, erweitern deren Einfluss und ermöglichen eine stärkere Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen auf lokaler, nationaler und regionaler Ebene. Dadurch tragen sie zur Anerkennung der zivilgesellschaftlichen Akteure als legitime Schlüsselakteure für Umweltpolitik und sozial-ökologische Reformen bei.
Langfristig fördert dieses Engagement den Aufbau gerechterer, gleichberechtigter und nachhaltiger Gesellschaften in Zentralamerika, indem Machtverhältnisse verändert, Territorien geschützt und Rechte umfassend anerkannt werden.
Eröffnungsjahr:
1995 – 2025 San Salvador, ab 2026 Guatemala Stadt
Leitung:
Ingrid Hausinger
Kontakt:
Fundación Heinrich Böll, Oficina Centroamérica
Guatemala Stadt
Guatemala
Tel: +503 70390968
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