Südostasien ist eine der Regionen, die am stärksten vom Klimawandel betroffen ist. Dennoch sollen Lücken in der Energieversorgung in erster Linie mit Kohle geschlossen werden. Dabei sind fossile Brennstoffe keineswegs notwendig, um Energieengpässe zu vermeiden: Das Potential für Erneuerbare Energien in den ASEAN-Mitgliedstaaten ist groß.
Dieser Beitrag ist Teil unseres Dossiers 50 Jahre ASEAN – Welche Rolle spielt soziale und ökologische Gerechtigkeit?
Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen hat in den ASEAN-Ländern zu- anstatt abgenommen. Fossile Brennstoffe werden aus endlichen Ressourcen gewonnen, die schwinden, immer teurer werden und die Umwelt schädigen. Erneuerbare Energiequellen dagegen, Wind, Solar, Geothermie und Biomasse, sind unbegrenzt verfügbar und garantieren eine saubere, ökologisch nachhaltige Energieversorgung.
Darüber hinaus fließen bei ihnen die Investitionen nicht zum Großteil in Energieinput und in Systeme, sondern in die Materialien und in die Arbeitskraft für die Errichtung und Instandhaltung der Anlagen. Das heißt, die Energiegewinnung schafft Arbeitsplätze und fördert die lokale Wirtschaft.
Boomende Wirtschaft, Bevölkerungswachstum und Klimawandel prägen Südostasien. Angesichts der Tatsache, dass dennoch mehr als 160 Millionen Menschen in der ASEAN noch ohne Strom sind, bieten sich erneuerbare Energiequellen, die es in Hülle und Fülle gibt, zur Lösung der Energieproblematik in den ASEAN-Ländern an. Sie können Versorgungsengpässe verhindern, stoßen keine Treibhausgase aus und schützen die Gesundheit der Menschen ebenso wie Umwelt und Klima.
Herausforderungen des künftigen Energiebedarfs: das regionale Energie-Ungleichgewicht
Die ASEAN-Region ist bekannt für ihren Reichtum an erneuerbaren Energiequellen – und doch nutzen manche Länder diesen natürlichen Ressourcen nur wenig. Laut Weltbank (2016) importieren vier von zehn ASEAN-Ländern Energie: Singapur (98 Prozent), die Philippinen (46 Prozent), Thailand (42 Prozent) und Kambodscha (33 Prozent).
Singapur ist eine von acht wirtschaftsstarken Länder weltweit ohne eigene Energieressourcen[i] und daher vollständig von Energieimporten abhängig. In Kambodscha liefert importierter Diesel die Grundlage für 90 Prozent der einheimischen Stromproduktion[ii].
Länder wie diese sind schon seit langem von importiertem Öl abhängig und spüren daher steigende Ölpreise und Versorgungsengpässe stärker als andere Wirtschaften.
Andere Länder dagegen, etwa Brunei, Indonesien, Myanmar und Vietnam exportieren Energie. Mehr noch: Der Energieexport ist ihre Haupteinnahmequelle und sie werden auch in Zukunft wichtige Energielieferanten für die Region sein. Brunei fördert täglich nicht nur ca. 127.000 Barrel Öl sondern auch das Äquivalent von 243.000 Barrel Öl an Erdgas,[iii] davon werden 24,3 Prozent nach Singapur exportiert[iv].
Ironischerweise jedoch können die exportierenden Länder ihre eigene Bevölkerung nicht angemessen mit Energie versorgen. So exportiert Vietnam zwar Kohle in die Region, konnte in den letzten Jahren aufgrund der Erschöpfung der hochwertigen Kohleressourcen den Eigenbedarf nicht decken, was zu Versorgungsengpässen im Land führtet. Außer Brunei werden voraussichtlich alle ASEAN-Länder künftig mit Energieversorgungslücken zu kämpfen haben.
Energienachfrage und -angebot sind in der ASEAN immer noch unausgeglichen. Manche Länder erzeugen einen Energieüberschuss, andere leiden unter Energiemangel. Die Stromnachfrage in Laos beträgt lediglich 27 Prozent des Gesamtenergieangebots. Für die Regierung stellt sich daher die Frage der einheimischen Versorgungssicherheit nicht, sie ist vielmehr am Handel mit Energie interessiert, der Geld in die Staatskasse spülen würde.
Dabei könnte Laos vom Stromnetz, das in den vergangenen Jahren in der Region massiv ausgebaut wurde, profitieren. In Kambodscha dagegen haben nur 35 Prozent der Menschen Zugang zum Stromnetz – und wer Zugang hat, zahlt mit die höchsten Strompreise weltweit.
Umweltprobleme der Energienutzung in den ASEAN-Ländern
Die Industrialisierung der ASEAN-Region, verbunden mit rapidem Wirtschaftswachstum und Urbanisierung, hat in den vergangenen drei Jahrzehnten zu einem exponentiellen Anstieg der Energienachfrage geführt. Energieerzeugung und -verbrauch verursachen erhebliche Umweltschäden, etwa Wasser- und Luftverschmutzung oder die Zerstörung von Wäldern und Böden.
Die Luftqualität hat aufgrund der Treibhausgasemissionen aus der Industrieproduktion enorm gelitten. Der Verkehr in den Ballungsräumen, etwa Manila, Jakarta, Bangkok und Ho Chi Minh Stadt nimmt ständig zu und die Trinkwasserversorgung ist durch Einleitungen aus Wärmekraftwerken gefährdet. Aber auch Wasserkraftwerke bergen ökologische Gefahren, etwa für die Ökosysteme in Seen und Flüssen in Laos, Vietnam und Kambodscha.
Die ASEAN-Region ist eine vom Klimawandel – der als Folge der weltweiten Industrialisierung gilt – besonders stark bedrohte Region. In den letzten Jahren wurden mehrere ASEAN-Länder von Naturkatastrophen heimgesucht: Dürre und steigender Meeresspiegel (Vietnam), Taifune (Vietnam und die Philippinen), Erdbeben (Myanmar) und Tsunamis (Indonesien und Thailand).
Das bedeutet, die ASEAN-Länder tragen nicht nur die ökologischen Folgen ihres eigenen ausufernden Energieverbrauchs, sondern auch die Folgen des Energieverbrauchs weltweit. Sie müssen Stellung zu zentralen Themen beziehen, die weiteres Wirtschaftswachstum fördern, aber mit hohen ökologischen Kosten verbunden sind.
Erneuerbare Energien im Aufwind
Die Welt hofft nach wie vor auf erneuerbare Energien. Seit 2015 ist der Slogan „100 % erneuerbare Energien“ immer häufiger zu hören. Darüber hinaus wird in 14 Ländern, darunter die USA, Österreich, Deutschland, Großbritannien, Kanada und Dänemark, über 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energiequellen[v] diskutiert.
Erneuerbare Energien sind auf dem Siegeszug. Während der UN-Klimakonferenz 2016 in Marrakesch, Marokko, haben 48 Vertragsstaaten vereinbart, bis 2050 komplett auf erneuerbare Energie umzusteigen[vi]. Australien ist eines der ersten Länder, das sich ein ambitioniertes Ziel für erneuerbare Energien gesetzt hat.
Das landesweite Ziel von 23 Prozent erneuerbare Energie bis 2020 wurde bereits vor einigen Jahren ausgegeben[vii]. 2017 hat das wissenschaftliche Gremium der australischen Regierung – ganz im Sinne der Vorreiterrolle, die das Land bei erneuerbaren Energien einnimmt – gesagt, dass es keine technologischen Hinderungsgründe gibt, die das 100 Prozent erneuerbare Energie-Ziel in Frage stellen würden.[viii]
Viele Länder haben die Energiewende in Richtung 100 Prozent erneuerbare Energie in bestimmten Bereichen wie Elektrizität, Heizen/Kühlen und Verkehr bereits eingeläutet. Sie alle versichern, dass die Komplettversorgung mit erneuerbarer Energie kein Luftschloss ist, sondern Wirklichkeit werden kann – und ASEAN ist Teil dieser Wende.
Die Zukunft der erneuerbaren Energie strahlt in den ASEAN-Ländern immer heller
Werfen wir einen Blick in die Zukunft der erneuerbaren Energien in der ASEAN: Welches Potenzial haben die erneuerbaren Energien in den ASEAN-Ländern? Sind die Länder auf den Markt für erneuerbare Energien vorbereitet? Wie steht es mit den Kosten, geeigneten Mechanismen, politischen Maßnahmen und der Marktunterstützung für erneuerbare Energien in der Region?
Laut einem Bericht des ASEAN Centre for Energy aus dem Jahr 2016[ix] sind in der ASEAN-Region eine Vielzahl von erneuerbaren Energiequellen reichlich vorhanden, sei es Biomasse in Thailand oder Geothermie in Indonesien und den Philippinen. Darüber hinaus garantiert die Lage am Äquator das ganze Jahr ausreichend Sonneneinstrahlung für Solarenergie.
Auch Windkraft ist in den vergangenen Jahren immer stärker in den Fokus gerückt, insbesondere in Thailand, auf den Philippinen, in Vietnam und Indonesien. Angesichts der rapiden Fortschritte in der Technologie rund um erneuerbare Energien und der damit sinkenden Energiekosten könnte die Region sowohl von den traditionellen Energiequellen und von den zentralisierten Versorgungsmodellen abrücken.
Die aktuellen Energiequellen in Laos zum Beispiel sind in erster Linie traditionelle Brennstoffe, einschließlich Biomasse, also auch Holz und Holzkohle. Die laotische Regierung berichtete im Jahr 2011[x], dass 69 Prozent der verbrauchten Energie aus Biomasse, 17 Prozent aus fossilen Brennstoffen, 12 Prozent aus Wasserkraft und 2 Prozent aus Kohle stammen.
Zur Deckung des gesamten Energiebedarfs gelten Biomasse, Biogas und organische Abfälle als wichtige Ressource. Insbesondere können potenziell etwa 4100 MW aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden, darunter 1450 MW aus Biogas, Biomasse und Festabfällen und 500 MW aus der Sonne.
In Kambodscha kann Biomasse dazu beitragen, Diesel zu ersetzen. Windkraft könnte schätzungsweise 3.665 GWh/Jahr generieren und das technische Solarpotenzial liegt bei ca. 65 GWh pro Jahr[xi].
Dr. Doan Van Binh, der Direktor des Institute of Energy Science an der Vietnam Academy of Science and Technology, schätzt das Windkraftpotenzial in Vietnam auf 513.360 MW, was in etwa dem 200-Fachen der Kapazität des größten Wasserkraftwerks in Vietnam entspricht.
Auch für Photovoltaik ist das Land gut geeignet: Die regelmäßige Sonneneinstrahlung liegt südlich des 17. Breitengrads bei 2000 bis 2600 Sonnenstunden pro Jahr und sinkt lediglich in der Regenzeit um 20 Prozent. Im Rest des Landes liegt die Anzahl der jährlichen Sonnenstunden bei 1500-1700[xii].
Andere Länder, wie etwa Indonesien, verfügen mit 299 Geothermiestätten und einem Leistungspotenzial von 28.897 MW über ca. 40 Prozent der Geothermie-Ressourcen weltweit und zählen daher zu den größten Gothermieländern überhaupt[xiii].
Förderung erneuerbarer Energie durch die ASEAN-Regierungen
In den letzten Jahren haben sowohl die ASEAN als Ganzes als auch einzelne Mitglieder kurz-, Premium- und langfristige mit Zielen versehene Programme zur Förderung erneuerbarer Energien aufgelegt. Jedes Ziel wurde dabei als Anteil der Energieversorgung aus Erneuerbaren (Abb. 1), Primärenergie und Energieverbrauch errechnet.
Dazu gehören große Wasserkraftwerke, aber das traditionelle Brennholz gilt nicht als erneuerbare Energie. Alle ASEAN-Länder haben das Ziel von 23 Prozent erneuerbare Energien bis zum Jahr 2025 vereinbart. Die Regierung von Laos hat ihr eigenes Ziel gesetzt: 30 Prozent erneuerbare Energie bis 2025. Im selben Jahr hofft Indonesien 25 Prozent erreichen zu können, während Vietnam zu diesem Zeitpunkt 8 Prozent des Energieangebots aus erneuerbaren Quellen bereitstellen möchte[xiv].
Als Vorreiter in Bezug auf erneuerbare Energien hat Indonesien Leitlinien für Biomasse, Biogas und kleine Wasserkraftwerke erstellt. Myanmar hat Leitlinien angekündigt, Malaysia hat sie für kleine Wasserkraftwerke und Solarenergie veröffentlicht, während die Philippinen und Vietnam ihre Leitlinien für Solarenergie Anfang 2017 herausgaben[xv].
Auch wenn die einzelnen Länder unterschiedlich bei den erneuerbaren Energien vorgehen, so arbeiten sie doch zusammen. Eine gemeinsame Maßnahme ist die sogenannte Remap Options for a Clean, Sustainable and Prosperous Future[xvi], in der ein gemeinsames Ziel und der Weg dorthin formuliert werden. Diese Roadmap zeigt das Potenzial für erneuerbare Energien nach Sektor und Quelle und bietet Hilfestellung, wie die Ziele erreicht werden können.
Der Markt für erneuerbare Energien in der ASEAN – Wie kann das Potenzial ausgeschöpft werden?
Die ASEAN-Region ist mit ausreichend erneuerbaren Energiequellen gesegnet, aber es bleibt abzuwarten, ob sie dieses Potenzial auch wirklich nutzen kann. Bisher spielen die erneuerbaren Energiequellen nur eine untergeordnete Rolle.
So sind in Kambodscha aktuell lediglich 2 MW des 65 GWh technischen Potenzials an Solarenergie installiert, aber auch Biomasse, kleine Wasserkraftwerke und Wind sind stark unternutzt. Indonesien realisiert lediglich 5 Prozent seines Geothermiepotenzials. Auch Windkraft wird in den ASEAN-Ländern nur wenig genutzt – die Ausnahme hier sind die Philippinen, die mit einer Leistung von 400 MW derzeit Windenergie-Spitzenreiter sind.
In der gesamten Region wurden 2014 nur 51 GW oder 26 Prozent des Energieangebots aus erneuerbaren Quellen gewonnen, und hier sind die großen Wasserkraftwerke schon mit eingeschlossen. Ohne die Letztgenannten betrug der Anteil 2014 gerade einmal 5 Prozent, was angesichts des enormen Potenzials für erneuerbare Energien in der Region überrascht. Den Status erneuerbarer Energien nach ASEAN-Land zeigt Abbildung 2 [xvii].
Es ist noch offen, ob die ASEAN ein vielversprechender Markt für erneuerbare Energie sein könnte. Mit ihrem Wirtschaftswachstum ist gerade im Begriff, ein Motor der globalen Entwicklung zu werden. Die Explosion der Städte und das ungebrochene Bevölkerungswachstum in der Region können sowohl Chance als auch Herausforderung sein, und die ASEAN wäre gut beraten, von anderen Ländern und Regionen, etwa der EU, den USA oder Japan lernen, wie man das Potenzial ausschöpft.
Im Vergleich zur ASEAN verfügt die räumlich kleinere EU derzeit über mehr Wirtschaftsmacht, sie ist weiter entwickelt und gut aufgestellt für die Förderung erneuerbarer Energien. Die ASEAN könnte aber ihre dynamische Wirtschaft als Argument für mehr Investitionen ins Feld führen und gleichzeitig bei der Förderung des Marktes für erneuerbare Energien Verfahren anwenden, die sich in der EU bewährt haben.
Aufteilung des Energiemarktes in Segmente
Als Vorreiter bei der Nutzung erneuerbarer Energien haben die EU und die USA gezeigt, dass die Aufteilung des Marktes für erneuerbare Energien in Segmente effizient ist. Der Solarenergiemarkt in der EU kennt zwei Segmente, je nach Ausmaß der Nutzung: kommerzielle und industrielle Dachsysteme einerseits und Solarenergie für private Haushalte.
In manchen Ländern, etwa der Tschechischen Republik, den Niederlanden, Dänemark, Österreich und Belgien stellen private Haushalte einen bedeutenden Marktanteil dar. Andere Länder, etwa Deutschland, die Slowakei und die Schweiz verzeichnen hohe Solarenergienutzung in der Industrie.
Daher sind Kapitalprobleme gleichmäßig verteilt und es gibt einen konstanteren Kapitalstrom, der in die Entwicklung erneuerbarer Energien fließt. Ein Vergleich der Märkte für erneuerbare Energie in der EU lässt den Schluss zu, dass in weit verzweigten Märkte wie in Deutschland die Photovoltaik-Branche weniger kollapsgefährdet ist als in starker fokussierten Märkten wie etwa in der Tschechischen Republik.
Thailand, die Philippinen, Indonesien, Malaysia und Vietnam, die fünf größte Photovoltaik (PV)-Märkte, könnten aus den europäischen Erfahrungen lernen und ihre Märkte entsprechend fördern. Dazu gehört aber auch unbedingt, dass Wissen und Informationen über saubere Energie und deren Vorteile verbreitet werden.
Kampagnen für erneuerbare Energien sollten sich an alle Menschen richten, einschließlich Kinder, Jugendliche, Studierende, die Baubranche und die allgemeine Öffentlichkeit. Die Aktionen könnten dabei vielerlei Formen annehmen, sei es Spiele, Wettbewerbe, Debatten, Workshops Konferenzen und Demoprojekte mit erneuerbaren Energien.
Ein Beispiel ist das Projekt 10ACTION, das zwischen 2010 und 2012 in Europa durchgeführt wurde[xviii]. Ziel des Projekts war es, die gesellschaftliche Akzeptanz erneuerbarer Energien zu steigern.
Die Beziehung zwischen Preis und Investition
Soll ein diversifizierter und auf Segmentierung ausgerichteter Energiemarkt geschaffen werden, spielt die Senkung der Kosten für erneuerbare Energien eine wichtige Rolle. Die Beziehung zwischen Preis und Investition ist ein wesentlicher Ausgangspunkt für den Markt. Das Verhältnis zwischen hohem Risiko und hoher Rendite ist das Hauptprinzip jedes Investors bzw. jeder Investorin.
Für die ASEAN-Energiemärkte ist dies nicht sofort ersichtlich angesichts der steigenden Nachfrage nach Energie und die Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien im Vergleich zu anderen Energieträgern. Die ASEAN-Energiemärkte müssen wahrscheinlich ein Preisniveau finden, bei dem Angebot und Nachfrage am besten ausbalanciert sind.
Glücklicherweise können die ASEAN-Länder vielleicht bis zu zehn Jahre bei der Entwicklung der erneuerbaren Energien aufholen, wenn sie sich die Erfahrungen der Industrieländer zunutze machen. Dazu könnte die ASEAN aus den bisherigen Erfahrungen lernen und gleichzeitig die aktuellen Entwicklungen und die anderen Märkte beobachten.
Die Ähnlichkeiten der Netze in den ASEAN- und den EU-Ländern sind offensichtlich. Das bedeutet, die ASEAN-Länder müssen nicht das Rad neu erfinden, sondern können sich an den Energiemarktreformen in Europa orientieren, insbesondere in Bezug auf feste Marktmechanismen, die den CO2-Preis ermitteln, Module des Energiemix-Preises etc.
Technischer Fortschritt als Wendepunkt
Die ASEAN-Länder haben darüber hinaus vom schnellen technologischen Fortschritt profitiert. Im Dezember 2016 berichtete der WEF, dass in mehr als 30 Ländern Solar- und Windenergie gleich teuer oder gar billiger sind als fossile Brennstoffe[xix]. Im Februar 2017 war laut ABC News in den meisten Hauptstädten der australischen Bundesstaaten Solarenergie billiger als fossile Energie für den Privatverbrauch[xx].
Der rasante technische Fortschritt ist ein Wendepunkt in der Entwicklung der erneuerbaren Energien. Im November 2016 war ein neues PV-Dach von Tesla CTO JB Straubel preiswerter als ein normales Dach – bereits vor der Energieerzeugung[xxi]. Dem CEO des Unternehmens zufolge kann diese Technologie signifikante Einsparungen erzielen, sowohl entlang der Lieferkette als auch für den Endverbraucher.
Mit dem enormen Potenzial der Solarenergie könnte diese neue Technologie die Lösung für die ASEAN-Länder sein, um die Wahrnehmung des hohen Risikos bei den Investoren und Projektentwicklern zu verändern. Das würde auch die privaten Hausbesitzer ermutigen, ihre Häuser mit PV auszustatten.
Die ASEAN-Länder müssen sich also nicht nur die globalen Fortschritte in der Technologie für erneuerbare Energien zunutze machen, sie müssen auch mit anderen Ländern zusammenarbeiten, um das Problem der Energiespeicherung zu lösen. Mit dem täglichen Anstieg des Verbrauchs an erneuerbaren Energien gewinnen die Themen Angebot von Erneuerbaren im Netz und Sicherstellung der Qualität des Stroms an Bedeutung. Die große Frage ist und bleibt aber die Frage der Energiespeicherung im und außerhalb des Netzes.
[i] https://www.gamespot.com/forums/offtopic-discussion-314159273/8-countries-with-no-natural-resource-but-thrive-to-29364331/
[iv]http://www.ei.gov.bn/Lists/Energy%20News/NewDispForm.aspx?ID=58&ContentTypeId=0x010061E25E0862D5FC419D92E1307D83196C
[vi] http://www.independent.co.uk/news/world/renewable-energy-target-climate-united-nations-climate-change-vulnerable-nations-ethiopia-a7425411.html
[vii] http://reneweconomy.com.au/act-lifts-2020-target-to-100-renewable-energy-as-australia-stalls-86177/
[ix] http://www.aseanenergy.org/blog/facing-the-challenges-on-energy-demand-time-for-renewable-energy/
[x] Lao Government, Renewable Energy Development Stratgegy, Vientiane: Government, 2011.
[xiv] http://www.aseanenergy.org/resources/publications/asean-plan-of-action-for-energy-cooperation-apaec-2016-2025/[xv] http://re-guidelines.info/
[xvii] Database from IEA website
[xix] https://qz.com/871907/2016-was-the-year-solar-panels-finally-became-cheaper-than-fossil-fuels-just-wait-for-2017/