35. Friedensfilmpreis auf der 70. Berlinale: Die Jury

Preisverleihung

Am 1. März 2020, 17 Uhr wird im Hackesche Höfe Kino in Berlin-Mitte der 35. Friedensfilmpreis verliehen. Als fester Bestandteil der Internationalen Filmfestspiele Berlin prämiert der unabhängige Friedensfilmpreis jährlich Filme, die durch eine eindringliche Friedensbotschaft und ästhetische Umsetzung des Filmthemas überzeugen.

Lesedauer: 5 Minuten
Jury des Friedensfilmpreises 2020
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Die Jury des Friedensfilmpreises 2020

Die Jury kurz vorgestellt:

Miraz Bezar

Miraz Bezar studierte Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). 2009 produzierte Bezar seinen ersten Langspielfilm MIN DIT – Die Kinder von Diyarbakir, der auf dem Int. Filmfestival in San Sebastian seine Weltpremiere feierte und den Youth Award gewann. Es folgten weitere 13 Auszeichnungen weltweit. Zudem wurde Miraz Bezar als bester Drehbuchautor für den Deutschen Filmpreis 2011 nominiert.

Im Theaterbereich arbeitet Bezar seit 2008 mit dem Theater „Ballhaus Naunynstrasse“ und dem „Maxim Gorki Theater“ zusammen. 2009 adaptierte er den Roman „Das Märchen vom letzten Gedanken“ nach Edgar Hilsenrath und 2012 das Stück „§301 – Die beleidigte Nation“ über die Ermordung des armenischen Journalisten Hrant Dink. 2014 folgte die gesellschaftskritische Komödie „Vorhaut“. 2019 inszenierte er die Theater-Adaption von „Aus dem Nichts“, welche in über 56 Städten quer durch Deutschland aufgeführt wurde. Neben der Regie war Bezar hierbei jeweils auch als Autor verantwortlich.

Aktuell arbeitet Bezar am Drehbuch zum Spielfilm „Frida“, welches vom BKM (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) gefördert wurde.


Gerd Brendel

Gerd Brendel, geboren 1961 ist Journalist und Theologe. Er arbeitet als Autor und freier Redakteur für öffentlich-rechtliche Hörfunkprogramme. Zu seinen Schwerpunkten gehören Theater, Film, Religion, Kultur - und Sozialpolitik.

"All the world's a stage, And all the men and women merely players“. Mit Hintergrundberichten und Kritiken zu Theater und -Filmproduktionen bespielt er seine Alltagsbühne. Die großen Dramen erzählt er in Reportagen und Radio-Features. Die Stoffe dafür findet er während mehrmonatiger Recherchereisen oder vor seiner eigenen Berliner Wohnungstür. Zu seinen Protagonisten zählten das Yes-Men Kollektiv, Sufis in Pakistan oder Schriftsteller und Drehbuchautoren in Melbourne und Bombay. Am liebsten erzählt Gerd Brendel die Geschichte seiner Freunde. Seit mehreren Jahren produziert er gemeinsam mit Kolleg*innen den Podcast: „Küchenradio“. 2006 wurde das Format für den „Grimme online award“ nominiert. Von 1998 bis 2017 berichtete Gerd Brendel für die beiden Programme von Deutschlandradio und dem SWR von der Berlinale.


Tamara Erbe

Tamara Erbe, 1990 in der Schweiz geboren, studiert seit 2013 an der Deutschen Film- & Fernsehakademie Berlin. Sie produziert Kurz- & Langspielfilme und führt Regie bei Dokumentarfilmen, darunter My Stealthy Freedom, ein Langfilm über Frauenrechte im Iran, und Ciao Svizzera.

 

 

 

 


Helgard Gammert

Helgard Gammert ist ausgebildete Medienpädagogin und arbeitete in verschiedenen Filmgremien. 1979 kam sie aus Mannheim nach Berlin und betreibt seither das Bali-Kino in Berlin-Zehlendorf. Dort entwickelte sie die Idee eines außergewöhnlichen Kinder- und Jugendprogramms konsequent weiter.

1986 rief sie die Berliner 'Kinder-Kino-Initiative' ins Leben, bei der jeden Monat – unterstützt vom Hauptverband der deutschen Filmtheater – ein ausgewählter Kinderfilm durch 20 Berliner Kinos tourte. 25 Jahre in Folge wurde das Bali für ein hervorragendes Jahresfilmprogramm ausgezeichnet. Helgard Gammert bekam 2005 das Bundesverdienstkreuz am Bande.


Andreas Höfer

Andreas Höfer, geboren 1964 in Potsdam, studierte an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, wo er später auch als Dozent lehrte. Seit 1990 ist er als freier Kameramann tätig. Er hat an über 80 Filmen mitgewirkt, sowohl bei Dokumentar- als auch bei Spielfilmen für Kino und Fernsehen.

Bereits während des Studiums begann seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Regisseur Andreas Dresen (u.a. GundermannWhisky mit WodkaSommer vorm Balkon, Raus aus der HautNachtgestalten (Spezialpreis des polnischen Camerimage-Festivals 1999), Herr Wichmann von der CDU). 1999 begann seine Zusammenarbeit mit Volker Schlöndorff, mit dem er u.a. Die Stille nach dem Schuss (Goldene Kamera 2000 des Internationalen Filmkamerafestivals Manaki Brothers) und Strajk – Die Heldin von Danzig (Bayerischer Filmpreis 2006) realisierte.

Weiter führte er die Kamera u.a. bei folgenden Kino-und Fernsehfilmen: AmTag, als Bobby Ewing starb (R: Lars Jessen), Beautiful Bitch (R: Theo Krieger), Monsoon Baby (R: Andreas Kleinert), Ghetto (R: Audrius Juzenas), Empathie (Deutscher Kamerapreis Bester Fernsehfilm 2010), Inklusion (R: Marc-Andreas Bochert), Eine Braut kommt selten allein (R: Buket Alakus) oder Fleisch ist mein Gemüse (R: Christian Görlitz).

Neben seiner Tätigkeit als Kameramann ist Höfer auch als Fotograf tätig.


Jean Peters

Jean Peters erforscht mit dem Peng! Kollektiv neue Taktiken und Strategien der politischen Mobilisierung, ist Mitbegründer der Bewegung Seebrücke und arbeitet als freier Autor, u.a. beim Neomagazin Royale.

Zusammen mit Peng! hat sich Peters in spektakulären Aktionen u.a. ungefragt als Pressesprecher von Google und Vattenfall ausgegeben, hat im Namen von „Heckler und Koch“ einen Waffenrückruf in den USA gestartet und organisierte einen Aussteigerverein für Geheimdienstmitarbeiter*innen.

Seine Arbeiten wurden unter anderem auf der Berlin Biennale und der Athener Biennale gezeigt. 2018 erhielt er zusammen mit Peng! den Aachener Friedenspreis. Er gibt regelmäßig Hochschulseminare, u.a. an der Hochschule Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg oder der Universität für angewandte Kunst in Wien zu Formen des eingreifenden Journalismus.

 


Esther Slevogt

Esther Slevogt ist Publizistin, Theaterkritikerin und Chefredakteurin des Theaterportals nachtkritik.de. Sie schreibt u.a. über theaterhistorische Themen im Kontext von Politik und Ästhetik im 20.Jahrhundert, sowie zur jüdischen Nachkriegsgeschichte in Deutschland.



Darüber hinaus befasst sie sich mit den Folgen der Digitalisierung für tradierte Kulturtechniken wie das Theater. In diesem Zusammenhang gehört sie zu den Initiator*innen der Konferenz "Theater + Netz", die von nachtkritik.de und Heinrich-Böll-Stiftung jährlich veranstaltet wird.



Bevor sie 2007 Mitgründerin von nachtkritik.de wurde, hat Esther Slevogt gelegentlich auch Dokumentarfilme gemacht. Ihr gemeinsam mit Arielle Artzstein gedrehter Film "Auf jüdischem Parkett" wurde 2005 beim Festival Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken uraufgeführt.