Kaukasuskrieg - eine Zäsur für Europa? Die europäische Russlandpolitik sollte so kooperativ wie möglich sein und so konfliktbereit wie nötig. Derzeit kann das nur heißen: keine Rückkehr zum „business as usual“, solange sich Russland gegenüber Georgien wie eine Besatzungsmacht aufführt und sich einer international moderierten Konfliktlösung in der Region verweigert. Von Ralf Fücks
Der Russisch-georgische Krieg aus ukrainischer Perspektive Die Ukraine war das einzige GUS-Land, das Georgien im Konflikt mit Russland von Anfang an und unterstützte. Die pro-westliche Elite der Ukraine ist enttäuscht von der Zurückhaltung des Westens gegenüber Russland. Eine Mehrheit der Bevölkerung hingegen lehnt nach wie vor einen NATO-Beitritt der Ukraine ab. Von Kyryl Savin
Zwischen Soap Opera und großer Erzählung Am Eröffnungstag der Democratic National Convention, einer professionell inszenierten Veranstaltung, wartete man vergebens auf eine Auseinandersetzung mit den inneren und äußeren Problemen Amerikas oder konkrete politische Botschaften. Nicht um das Regierungsprogramm der Demokraten ging es, sondern um eines: „den Menschen Obama“ und die künftige Präsidentenfamilie. Von Ralf Fücks
„Go Green“ - Zum Parteitag der Demokraten in Denver Momentan ist es die Wirtschaft, die eine grüne Wende in den USA vorantreibt. Die entscheidende Frage aber wird sein, ob der neue Präsident gemeinsam mit einer demokratischen Mehrheit im Kongress die politischen Weichen auf grün stellen kann. Deutschlands Energiewende gilt dabei vielen als Vorbild. Von Ralf Fücks
Heißer Sommer im Süden und kalter Wind aus dem Osten In Kroatien sind über den Konflikt im Kaukasus Spannungen zwischen Regierung und Präsident zutage getreten. Während sich die Regierung eindeutig auf Seiten der NATO und gegen Russland stellt, will Präsident Mesić die Kontakte Kroatiens zu Russland vertiefen. Von Vedran Horvat
Die menschliche Dimension der Tragödie In der Berichterstattung und den blitzschnellen Analysen von Politikern und Journalisten während der Kriegstage haben oft wichtige Details und zuverlässige Quellen gefehlt. Zu schnell war jedem „klar“, was in Südossetien vor sich geht. Es ist nun Zeit für die Einzelheiten: Zeit für Ursachenforschung und Erinnerung an die Kriegsopfer. Von Alexander Tscherkassow
Tschechiens Außenpolitik und der Konflikt im Kaukasus In Tschechien stand der Konflikt in Georgien im Zeichen des 40. Jahrestags des sowjetischen Einmarschs. Dazu kommt die sich zuspitzende Debatte über eine amerikanische Radar-Anlage auf tschechischem Gebiet. Wie reagiert die tschechische Politik - auch angesichts der bevorstehenden EU-Ratspräsidentschaft des Landes? Von Václav Nekvapil
Politischer Jahresbericht des Büros Tbilisi für 2003/2004 (Auszüge) Schon nach wenigen Monaten Regierungszeit werden die Risiken für eine nachhaltige Transformation des Landes in Richtung Demokratie und Rechtsstaat deutlich: Der Präsident Saakaschwili neigt zu Populismus und Aktionismus und er vernachlässigt transparente politische Entscheidungsprozesse.
Links? Rechts? Oder was? Die Grünen in der neuen Parteienlandschaft Gastbeitrag Koalitionen ohne Programm und ohne innere Kreativität wären tödlich für das Gesicht der Grünen. Als Partei einer reflexiven Moderne müssen die Grünen in Koalitionen Handlungsräume ausloten, aus denen heraus eine gesellschaftliche Dynamik entstehen kann. Von Winfried Kretschmann
Vorwärts in die Vergangenheit? Lesarten der georgischen Tragödie Es gibt kein erfolgreiches containment im postsowjetischen Raum, ohne dort möglichst eng mit Russland zusammen zu arbeiten. Eine kluge und selbstständige Politik der neuen Staaten ist dabei eine Grundvoraussetzung. Dass Russland sich von ihr nichts verspricht, ist eines. Doch wird sie vom Westen gefördert? Von Joscha Schmierer