In Deutschland gelten rund 2,2 Millionen Schülerinnen und Schüler als „bildungsarm“. Die Autorinnen und Autoren der Publikation geben dezidierte Empfehlungen, wie für diese Kinder und Jugendliche Zugänge im Bildungssystem geöffnet und ihre Bildungschancen verbessern werden können.
Der Sozialatlas 2022 bringt Übersicht in die Komplexität des Sozialsystems, zeigt seine Grundlagen und Perspektiven. So wird sichtbar, dass der soziale Zusammenhalt auf einer Kooperation von Gesellschaft, Staat und Wirtschaft beruht – und seine Zukunft nur gemeinsam gestaltet werden kann.
Ein neues Bildungs- und Teilhabegesetz (BuTG) soll eine Basis für Chancengleichheit
von Kindern aus Familien mit geringem Einkommen legen. Gemeinsam mit
einer Kindergrundsicherung kann so ein wirklicher Neustart der Familienförderung gelingen.
Die vorliegende Studie hat anhand von sieben Städten untersucht, wie Versorgung und Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen innerhalb der Städte gegeben sind. Die Ergebnisse zeigen: Die Infrastrukturen sind zwar ausreichend vorhanden, aber nicht bedarfsgerecht verteilt
Saarbrücken ist die kleinste der hier untersuchten Städte. Nach der Eingemeindung mehrerer umliegender Gemeinden 1974 stieg die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner in Saarbrücken auf gut 200.000. Seitdem nimmt sie ab und lag im Jahr 2019 bei rund 180.000.
Von den untersuchten Städten ist Nürnberg die einzige süddeutsche Stadt. Sie wurde ausgewählt, weil es hier im Vergleich zu anderen süddeutschen Städten relativ viele Stadtteile gibt, in denen sich Kinderarmut konzentriert.
Trotz deutlich unterschiedlicher Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner, zeigt sich in dieser Untersuchung für Leipzig der gleiche Befund wie für Erfurt, die zweite ostdeutsche Stadt: Die stark sozial benachteiligten Stadtteile sind fast ausschließlich in Plattenbauweise errichtet worden.
Im Vergleich aller westdeutschen Städte weist Hamburg ein durchschnittliches Niveau sozialer Segregation auf. Dennoch gibt es mit Wilhelmsburg und einigen Stadtteilen im Osten auch Sozialräume, in denen sich Kinderarmut konzentriert.
Erfurt ist ein interessantes Beispiel unter den hier untersuchten Städten, wenn man die untersuchte institutionelle Ausstattung in suburbanen Räumen mit der einer Kernstadt vergleichen will. Die sozial benachteiligten Quartiere in Erfurt sind fast alle in Plattenbauweise errichtet.
Unter allen westdeutschen Städten weist Dortmund eine überdurchschnittliche soziale Segregation auf. Die Kinderarmut
konzentriert sich in Dortmund relativ zentrumsnah, mit einem Schwerpunkt in der nördlichen Innenstadt.