40. Friedensfilmpreis an „Khartoum“

Friedensfilmpreis

Der Friedensfilmpreis der 75. Berlinale geht an den Dokumentarfilm "Khartoum" von Anas Saeed, Rawia Alhag, Ibrahim Snoopy, Timeea M Ahmed und Phil Cox aus der Programmsektion Panorama der Berlinale. Mit den Geschichten von fünf Menschen, die trotz Krieg und Flucht ihre Träume nicht aufgeben, gelingt hier ein hoffnungsvoller Ausblick auf die Zukunft und die Gestaltung von Frieden.

Lesedauer: 3 Minuten
Drei Personen auf einem Motorrad in einer staubigen Umgebung. Die vordere Person trägt eine Schutzmaske, die mittlere hält ein Kind, das das Gesicht bedeckt.

In der Begründung der Jury heißt es:

Der Dokumentarfilm „Khartoum“ zeigt fünf Menschen aus der sudanesischen Hauptstadt, die in der aufkeimenden Demokratie ihren Alltag bestreiten. Nach Ausbruch des Krieges im April 2023 können die Dreharbeiten vor Ort nicht fortgesetzt werden. Die Filmemacher*innen entscheiden sich zu fliehen und auch den Protagonist*innen zur Flucht zu verhelfen. Im Exil re-inszenieren die Fünf auf engstem Raum ihre traumatischen Kriegserlebnisse und ermutigen einander, ihre Träume weiter zu verfolgen. Durch die kluge Verbindung von dokumentarischem Material und fiktionalen Elementen entstehen Bilder, die den Zuschauer*innen emotional nahegehen und gleichzeitig die Prozesse der Aufarbeitung sichtbar machen.

„Khartoum“ findet eine einzigartige Balance zwischen politischer Dringlichkeit und Poesie. Der Film ist ein Plädoyer für die heilsame Kraft des gemeinsamen Erzählens von Geschichten. So gelingt ihm ein hoffnungsvoller Ausblick auf die Zukunft und die Gestaltung von Frieden.

Der Friedensfilmpreis gehört zu den unabhängigen Preisen der Berlinale und wird in diesem Jahr zum 40. Mal vergeben. Die Verleihung des Friedensfilmpreises findet am Sonntag, den 23. Februar um 17 Uhr im Hackesche Höfe Kino in Berlin statt.

Filmdaten:

Khartoum
Dokumentarfilm | 2025 Sudan, Vereinigtes Königreich, Deutschland, Katar | 1 Std. 20 Min.
Regie: Anas Saeed, Rawia Alhag, Ibrahim Snoopy, Timeea M Ahmed, Phil Cox
Mit: Khadmallah, Majdi, Jawad, Lokain, Wilson
Arabisch mit Untertiteln

Lobende Erwähnung

Die Jury spricht zudem eine lobende Erwähnung für den Film "Queer as Punk" von Yihwen Chen aus.

"Der Film zeigt eindringlich die Herausforderungen von Trans- und LGBTQI+ Personen in Malaysia und setzt damit ein unglaublich kraftvolles und gleichzeitig leichtfüßiges Plädoyer für Freiheit, Gleichberechtigung und Menschenrechte", lobt die Jury.

Die Jury des Friedensfilmpreises 2025

Jasmina Barckhausen (Friedensfachkraft für den Weltfriedensdienst e.V. in Guinea-Bissau), Therese Berg (Drehbuchautorin für Film und Fernsehen), Jakob Grasböck (Kameramann), Billie Mind (Film-Editorin und Sound-Designerin), Jakobine Motz (Kamerafrau, Editorin, Filmautorin und Dozentin)
» boell.de/jury

Der Preis

Der Friedensfilmpreis wird von der Heinrich-Böll-Stiftung sowie dem Weltfriedensdienst e.V. verliehen. Er ist mit 5.000 Euro dotiert und wird in Form einer von Otmar Alt gestalteten Bronzeplastik übergeben. Die Auszeichnung erhalten Filme, die durch ihren humanistischen, sozialpolitischen sowie friedensfördernden Ansatz bestechen.
» boell.de/friedensfilmpreis

Der Friedensfilmpreis ging in den vergangenen Jahren u. a. an „Favoriten“ von Ruth Beckermann, „Sieben Winter in Teheran“ von Steffi Niederzoll, "Sab changa si" von Teresa A. Braggs, „Los Lobos / Die Wölfe“ von Samuel Kishi Leopos, „Espero tua (re)volta“ (Your Turn) von Eliza Capai, „The Silence of Others" von Almudena Carracedo und Robert Bahar, „El Pacto de Adriana“ (Adrianas Pact) von Lissette Orozco, „The Look of Silence“ von Joshua Oppenheimer, „In this World“ von Michael Winterbottom und „Balagan“ von Andres Veiel.

Preisverleihung mit Filmvorführung und Gespräch

Sonntag, 23. Februar 2025, 17.00 - 20.00 Uhr
Hackesche Höfe Kino, Rosenthaler Str. 40/41, Berlin-Mitte
Anschließend wird der Preisträgerfilm gezeigt.

Pressekontakt des Friedensfilmpreises:

Akkreditierungen für die Preisverleihung und Interviewanfragen richten Sie bitte an: Tatjana Kirchner, T 030 84711812 E-Mal kirchner@kirchner-pr.de

Presse Heinrich-Böll-Stiftung: Vera Lorenz, E-Mail lorenz@boell.de T 030-28534-217​

 

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